Ohne Bienen kein Obst
Stadtimkerin Karoline Greimel über das Bienensterben und wie jeder Einzelne die Situation verbessern kann.
SALZBURG (lg). Die unerfreuliche Situation bei den Bienenvölkern hat sich bereits im Herbst abgezeichnet: Dieser war ungewöhnlich lange mild, was die Bienen zu einer langen Aktivität verleitet. Dadurch mussten die Bienen geschwächt in den Winter gehen. "Der milde Winter war dann natürlich auch alles andere als förderlich, da es in milden Wintern keine Brutpause gibt. Normalerweise hört die Königin im Winter für zwei bis drei Monate auf zu brüten. Dieses Jahr brüteten die Bienen weiter und dann schlägt die Varroa- milbe, sozusagen der Hauptfeind der Bienen, zu. Diese kann sich nur in der Brut vermehren und führte dazu, dass die Babybienen durch die permanenten Angriffe sehr geschwächt sind", erklärt die Salzburger Stadtimkerin Karoline Greimel. Die Varroamilbe gilt als Trägerin von Infektionskrankheiten. "Die Viren kommen direkt in die Larven hinein, es kommt zu Flügeldeformationen, die Bienen kommen kleiner zur Welt und das Bienenvolk wird schwächer und anfälliger für andere Krankheiten", ergänzt die Bienenexpertin, die in Maxglan selbst Bienen züchtet. Die Folgen, die das Bienensterben für den Menschen mit sich bringt, sind gravierend: "Der Satz 'Stirbt die Biene, stirbt der Mensch' ist überspitzt, aber es ist so, dass die Bienen 80 Prozent unseres Obstes und Gemüses bestäuben. Die Biene ist daher das wichtigste Nutztier des Menschen", so Greimel, die an jeden Einzelnen appelliert, für die Bienen gute Umweltbedingungen zu schaffen: "Eine Blumenwiese, ein Blütenstreifen oder ein Blumenkisterl am Balkon, all das schafft den Bienen ein gutes Leben. Und natürlich keine Gifte im Garten verwenden."
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