Perfektionsanspruch ist schädlicher als Werbung

Foto: Franz Neumayr

Wieviele Menschen sind in Salzburg von Magersucht betroffen?
ALINE HALHUBER-AHLMANN: Es gibt keine verlässlichen Zahlen, denn auf die Frage nach Esstörungen bekommen Sie natürlich keine klaren Antworten. Ich bin übrigens überzeugt davon, dass auch viele Fälle von "Nahrungsmittelunverträglichkeit" versteckte Essstörungen sind. Wir haben eine Schätzung aus dem Jahr 2007 und die liegt für Salzburg zwischen 340 und 3.400 – und wir sind eher bei 3.400 – nur für Magersucht. Bei den Essstörungen sind es sicher 6.000 Betroffene.

Aline Hahlhuber-Ahlmann ist Geschäftsführerin des Frauengesundheitszentrums Isis

Worum geht es bei dieser Krankheit?
Esstörungen treten anfangs häufig in Form von Magersucht auf, dabei geht es darum, schhön schlank auszusehen. Und es bringt die totale Kontrolle des eigenen Körpers mit sich. Freilich funktioniert das igrendwann nicht mehr und es kommt zu Essanfällen. Als vermeintliche Lösung wird das Gegessene dann erbrochen. Mit dieser Ess-Brech-Sucht dreht sich dann alles nur mehr ums Essen und Erbrechen, nicht mehr um das Schlanksein.

Inwieweit ist die Werbung an der Situation schuld?
Werbung spielt hier natürlich eine Rolle, denn sie beeinflusst das Selbstbild der Frauen. Noch mehr Einfluss als Werbung hat der Perfektionsanspruch an Frauen. Sie müssen "alles im Griff" haben, für viele funktioniert das nur beim eigenen Körper, – denn im Job, in der Beziehung gibt es diese Kontrollmöglichkeit nicht. Aus einer Studie wissen wir, dass jede zweite Frau sich vorstellen könnte, eine Schönheits-OP vornehmen zu lassen, wenn diese kostenlos wäre. Das finde ich erschreckend.

Sind Sie für strengere Regeln für Werbung?
Ja, ich finde solche Maßnahmen wie Kennzeichnungspflicht von bearbeiteten Fotos oder ein Mindestgewicht für Models gut, aber es braucht auch eine gesellschaftlichen Druck. Neben Mädchen sind übrigens zunehmend Frauen ab 40 von Essstörungen betroffen, denn heute müssen 60-Jährige ja schlank wie 40-Jährige aussehen.

Was braucht es konkret?

Das ist natürlich nichts Neues, aber es gilt weiterhin: Frauen müssen für das geschätzt werden, was sie tun und nicht dafür, wie sie aussehen.

Lesen Sie auch: Mit Vorgaben für Werbung gegen den Magerwahn?

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