Beim Box-Training mit „Gustl“ auf der Alm
Am Fuße des Schlenkens bauen verhaltensgestörte Kinder ihre Aggressionen ab. Und Esel „Gustl“ schaut vergnügt zu.
Die Familie König ist aus dem Boxsport der vergangenen Jahrzehnten nicht wegzudenken. Vater Rupert „Conny“ König war vor rund 50 Jahren 9-facher Staatsmeister, zweimal Europameisterschafts-Dritter und zweifacher Olympiateilnehmer. Sohn Konrad König (55) trat Anfang den 70/80er-Jahre in die Fußstapfen des Vaters, nahm an der Olympiade in Los Angeles (1984) teil, erreichte jeweils einen 3. Platz bei den Militärweltmeisterschaften (1984) sowie den Junioren-Weltmeisterschaften und schaffte acht österreichische Meistertitel. Der gelernte Bankkaufmann und langjährige Versicherungsexperte ist ausgebildeter Sportlehrwart, machte sich vor zehn Jahren selbstständig und gründete die „Kings5- Powerhof GmbH“. Die „5“ steht für die Ziele des therapeutischen Boxtrainings: Verbesserung der körperlichen und geistigen Fitness, Stärkung des Selbstvertrauens, Aggressions- und Stressabbau, Erhöhung des Toleranzpegels sowie Bewegung und Gewichtsreduzierung. In Schulen von Salzburg, Oberösterreich und Bayern veranstaltet Conny König seine Kurse. Landesbedienstete, Firmen, private Gruppen und auch die Eishockey-Truppe von Red Bull sind Kunden des Box-Coaches.
Gewaltfreie Konfliklösung
Besonderes Augenmerk legt der Halleiner jedoch auf verhaltensauffällige und sozial benachteiligte Kinder. Diese kommen zu ihm auf den „Powerhof“ am Fuße des Schlenkens. Im Wallmannreit-Hof seiner Gattin Ingrid gibt es neben einem großen Sportraum auch gemütliche Aufenthaltsräume und eine urige Hütte ohne Strom, Wasser und Handy-Empfang. Hier, in der Nähe des „Halleiner-Hauses“, wo die Kinder während der Therapie-Woche untergebracht sind, werden aufgestaute Emotionen kontrolliert abgebaut und Konflikte stressfrei gelöst. „Beim Boxen, Auspowern und viel Bewegung in der Natur findet Aggression, Stress und Frustration ein Ventil und können kontrolliert abgebaut werden“, so König.
Esel „Gustl“ als Therapeut
Eine Attraktion, auch für die vielen Wanderer, die hier vorbeikommen, ist „Gustl“, ein prächtiger, großer Esel. „Mit eineinhalb Jahren habe ich ihn am Brochenberglehen in Berchtesgaden gekauft. Seither ist er mein treuer Begleiter, ich gehe mit ihm spazieren und wenn ich Lust auf ein Bier habe, nehme ich ihn mit zu den naheliegenden Gasthäusern“. „Gustl“ ist aber für Conny König auch „mein Therapeut, wenn ich nach stressigen Tagen wieder Entspannung und Ruhe brauche“. Für sein „King5-Boxprojekt“ wurde Konrad König 2011 für das „beste soziale Sportprojekt“ mit dem Laureus-Medienpreis ausgezeichnet.
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