Waldrapp kehrt in den Tennengau zurück
Seit 400 Jahren gibt es in Salzburg erstmals wieder zwei wild aufgezogene Waldrapp-Jungvögel.
„Für heuer rechnen wir in Kuchl mit der Rückkehr von sechs bis zehn Waldrappen aus der Toskana, die dann hier brüten werden“, sagt Waldrapp-Projektleiter Johannes Fritz. Der Flug aus Italien bis ins Brutgebiet dauert zwischen vier Tagen und mehreren Wochen. Die größte Barriere am Weg sind die Alpen, die nur bei günstigen Bedingungen überquert werden können.
Seit 400 Jahren ist der Waldrapp in Mitteleuropa ausgestorben. Mit Partner aus Österreich, Deutschland und Italien soll dieser, stark bedrohte Zugvogel, wieder angesiedelt werden. Das Ziel: Bis Ende 2019 sollen in drei Brutgebieten Kuchl, Burghausen und Überlingen (Baden-Württemberg) wieder zumindest 120 Waldrappen brüten und über den Winter in die südliche Toskana fliegen.
Erfolg am Georgenberg
Seit zwei Jahren befindet sich am Georgenberg in der Nähe der Reitanlage eine extra angefertigte Volière mit Brutnischen für mindestens acht Brutpaare, wobei es einen ersten Erfolg bereits gab. Zwei Brutpaare zogen jeweils ein Küken groß und haben ihnen den Weg ins Winterquartier gezeigt. Diese beiden Jungvögel waren die ersten wild aufgewachsenen und ziehenden Waldrappen in Salzburg seit über 400 Jahren. Die Kolonie Kuchl besteht derzeit aus zirka 30 Vögeln. Allerdings ist der Großteil dieser Vögel noch nicht geschlechtsreif und wird daher in Italien bleiben.
Besuch ist willkommen
Die Waldrappkolonie am Georgenberg kann jederzeit besucht werden. Dort können Besucher die Vögel bei der Brut und der Aufzucht ihrer Jungen beobachten. Die Vögel zeigen wenig Scheu vor Menschen und haben eine geringe Fluchtdistanz.
Das Waldrappteam sucht für die Betreuung der Kolonie am Georgenberg Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
TIPP AUS DER REDAKTION
Am 6. Mai findet um 16.30 Uhr bei der Waldrapp-Volière eine Führung statt, um 18 Uhr wird im Museum Kuchl eine Waldrapp-Ausstellung eröffnet.
Mehr Infos unter www.waldrapp.eu
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