Immer mehr Wohnungen für relativ weniger Menschen
Auf 460 Seiten umfasst der aktuelle Raumordnungsbericht aus dem Ressort von LH-Stv. Astrid Rössler Zahlen, Daten, Fakten sowie Stärken und Schwächen der vergangenen fünf Jahre. So zeigt sich etwa, dass nur 20 Prozent der Fläche des gesamten Bundeslandes als Dauersiedlungsraum zur Verfügung steht. Zum Vergleich: In Oberösterreich sind es rund 55 Prozent der Landesfläche.
Kaum Rückwidmungen von ungenutztem Bauland
Und: Aus dem Bericht geht hervor, dass nur wenige Gemeinden – konkret Strobl, Scheffau, Weißbach, Tweng, Mauterndorf und Weißpriach – von ihrer Möglichkeit Gebrauch gemacht haben, brach liegendes Bauland wieder rückzuwidmen. Nahezu im gesamten Flachgau, aber auch in vielen Gemeinden des restlichen Bundeslandes wurde hingegen Bauland neu gewidmet. Am großzügigsten – nämlich mit Neuwidmungen zwischen 15 und 27,7 Prozent ihres Gemeindegebietes – waren Bergheim, St. Kolomann, Neukirchen und Forstau.
Neben dem ohnehin bekannten dringenden Handlungsbedarf bei der Baulandmobilisierung und gegen die weitere Zersiedelung offenbart der Bericht auch einen interessanten Zusammenhang zwischen Bevölkerungs- und Wohnbauentwicklung: Demnach wurden in den vergangenen fünf Jahren immer mehr Wohnungen bzw. Häuser für (relativ) weniger Einwohnerinnen und Einwohner gebaut. Denn während von 2011 bis 2014 die Bevölkerung um nur 2,5 Prozent wuchs, hat sich der Wohnungszuwachs verdreifacht.
Auf längere Sicht betrachtet bedeutet das: Im Zeitraum 1971 bis 2011 stieg die Einwohnerzahl im Land Salzburg um rund 30 Prozent, die Zahl der Wohnungen erhöhte sich jedoch um 118 Prozent. Parallel dazu ist freilich die Anzahl der Single-Haushalte stark gestiegen und insgesamt die durchschnittliche Haushaltsgröße von 3,1 auf 2,3 Personen je Haushalt gesunken. Der Anteil an Einpersonenhaushalten liegt im Land Salzburg inzwischen bei 35 Prozent, in der Stadt Salzburg ist jeder zweite Haushalt ein Singlehaushalt (47,2 Prozent).
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