Raumordnungsgesetz soll Zweitwohnsitze stoppen
SALZBURG (lg). Der Salzburger Raumordnungsbericht beinhaltet die wichtigsten Grunddaten des Landes Salzburg und soll der Versachlichung der Raumplanung dienen und Antworten auf die Frage geben, wohin sich eine Region oder eine Gemeinde entwickeln soll", das betonte LHStv. Astrid Rössler bei der heutigen Präsentation des Salzburger Raumordungsberichtes für die Periode 2011 bis 2014.
In den vergangenen Jahrzehnten wurde Salzburg von einer sehr dynamischen wirtschaftlichen Entwicklung erfasst, die sich im heute bestehenden Siedlungs- und Landschaftsbild manifestiert. Dabei ist die Siedlungstätigkeit im Land Salzburg auf einen kleinen Dauersiedlungsraum, der nur rund 20 Prozent der Landesfläche umfasst, beschränkt.
"Entscheidungen für Generationen"
"Der Bericht zeigt die Stärken und Schwächen in der Raumplanung der vergangenen Jahre auf und untermauert den dringenden Handlungsbedarf bei der Baulandmobilisierung und gegen weitere Zersiedelung. Dabei geht es nicht nur um die Frage, wo Bauland möglich ist oder nicht, sondern um die damit verbundene Verkehrsentwicklung, wirtschaftliche und touristische Entwicklung, soziale und naturräumliche Auswirkungen. Salzburgs Dauersiedlungsraum ist nicht groß – und er ist nicht vermehrbar. Das bedeutet, wir treffen in der Raumordnung Entscheidungen für Generationen", führt Rössler aus.
Im Mittelpunkt des aktuellen Raumordnungsberichtes stehen die Bereiche Bevölkerungsentwicklung, Haushalts-, Wohnungs- und Wohngebäudeentwicklung, Wirtschaftsentwicklung (Tourismus, Land- und Forstwirtschaft, Arbeitsmarkt, Versorgungsinfrastruktur), Flächeninanspruchnahme/Bodenverbrauch und Zersiedelung.
Zahl der Einpersonenhaushalte steigt
Ein wesentliches Thema des Raumordnungsberichtes ist die Haushalts-, Wohnungs- und Wohngebäudeentwicklung. "Wohnen ist ein Grundbedürfnis und muss für alle Bevlkerungsschichten erschwinglich sein. Dabei ist zu beachten, dass neben dem tatsächlichen Preis für das Grundstück oder einer Wohnung auch der jeweilige Standort indirekt für die Wohnungskosten eine wichtige Rolle spielt. Ich kennen Familien, die sich für eine teurere Lage entschieden haben, weil im Verhältnis dazu die Ausgaben für die Mobilität vergleichsweise gering sind", so Rössler. Auch nimmt die Zahl der Einpersonenhaushalte stetig zu: Der Anteil an Einpersonenhaushalten liegt im Land Salzburg inzwischen bei 35 Prozent, in der Stadt Salzburg ist jeder zweite Haushalt ein Singlehaushalt (47,2 Prozent).
Novelle im Raumordnungsgesetz
Ein "Dorn im Auge" sind Rössler die zahlreichen leerstehenden Wohnungen. Im Bundesland Salzburg sind derzeit 60.000 Wohnungen ohne Hauptwohnsitz gemeldet. "In St. Gilgen etwa gibt es 1.500 Hauptwohnsitze und 1.400 Zweitwohnsitze, das passt einfach nicht", so Rössler. Abhilfe soll dabei auch die Änderung des Raumordnungsgesetzes schaffen, an dem derzeit gearbeitet wird. Geplant sind darin unter anderem Infrastruktur-Abgaben sowie ein Zweitwohnungskataster.
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