Der Umsatz löst sich in Rauch auf
Trafikanten fürchten durch Nichtraucherschutz Umsatzeinbußen und sorgen sich um die Wirte.
ST. VEIT. Rund um den Nichtraucherschutz gehen nicht nur bei den Wirten, sondern auch bei den Trafikanten die Wogen hoch. Erst unlängst mussten die Trafikanten herbe Umsatzeinbußen hinnehmen, weil die Österreichischen Lotterien den Tankstellen zugestanden hatten, Lottoannahmestellen zu errichten. "Das war ein harter Schlag für uns, die Tankstellen haben längere Öffnungszeiten", sagt der St. Veiter Trafikant Karl Besold. Tabakwaren machen rund 70 Prozent seines Umsatzes aus. "Wenn nun das Rauchverbot in den Wirtshäusern kommt, muss man fürchten dass der Umsatz weiter einbricht", sagt Besold. Ideen, wie man den Verlust kompensieren könnte, gibt es nicht.
Teil der Kultur geht verloren
Noch drastischer sieht die Nichtraucherdiskussion Harald Pichler, der Obmann des Landesgremiums der Tabaktrafikanten. "Man kann nicht sagen, was als Nächstes kommt. Vielleicht ist ein Politiker so mutig und verbietet das Rauchen komplett", sagt Pichler mit einem sarkastischen Unterton und weiter: "Die Tabaksteuer bringt 1,6 Milliarden pro Jahr, deshalb wird sich das niemand trauen." Dass das Rauchverbot in den Gaststätten die Existenz der Trafikanten gefährden würde, glaubt Pichler hingegen nicht. "Die wahren Verlierer sind die Gasthäuser auf dem Land. Wenn die zusperren, geht ein Teil unserer Kultur verloren", sagt der Obmann des Landesgremiums der Tabaktrafikanten.
Dass durch ein striktes Rauchverbot Gasthäuser sterben werden, glaubt auch Karl Besold. "Man braucht nur in ein Kaffeehaus gehen, der Raucherbereich ist meist voll, während im Nichtraucherbereich nur zwei, drei Personen sitzen. Wenn man nicht Rauchen darf, wird das Lokal leer sein", sagt Besold und weiter: "Das war in Italien auch der Fall, aber das sagt ja keiner."
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