Er ist sicher der Stärkste unter den Flüchtlingen
Ein waschechter Champion im Gewichtheben war im Asylheim in Wernstein untergebracht.
WERNSTEIN (kpr). Ein Jahr ist es nun her, als er für sein Heimatland die Goldmedaille gewonnen hat. Das Gleiche möchte der Iraner Milad Saburi Nia nun für Österreich schaffen. Sein großer Traum: Im österreichischen Nationalteam Gewicht heben. Dafür muss er aber trainieren – im Asylheim in Wernstein nicht so einfach.
Der 24-Jährige ist einer von rund 55 Kriegsflüchtlingen, die im ehemaligen Gasthof Hoftaverne untergebracht sind. Zuhause im Iran war er Musikstudent und Staatsmeister im Gewichtheben. Nun ist er Aslyant. Seine große Leidenschaft will er aber nicht aufgeben. Seit er sechs Jahre alt war, hebt Milad Gewichte. Inspiriert habe ihn sein Vater. "Er war Taekwondo-Kämpfer", erzählt Milad, der selbst den schwarzen Gürtel in der Kampfsportart hat. Deutsch kann Milad noch nicht. Ein Mitbewohner übersetzt.
Fünf Tage die Woche trainierte der Iraner früher für Wettbewerbe im Gewichtheben. 14 Medaillen hat er errungen, die er auf einem Handyfoto zeigt. Darunter auch die Goldene der Staatsmeisterschaften 2013. Im Deadlift (zu deutsch: Kreuzheben) hat er eine rund 290 Kilo schwere Langstange in die Höhe gestemmt, wie er erzählt.
In Wernstein gibt es keine Möglichkeit für Milad, zu trainieren. Caritas-Betreuerin Julia Weberbauer hat sich deshalb etwas einfallen lassen. Doch dafür war ein Umzug nötig: "Milad wohnt jetzt in Linz. Er kann beim SK Vöest Gewichtheben mittrainieren", freut sie sich.
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