Internationaler Tag der Gewalt gegen Frauen - interessanter Vortrag in Strass im Zillertal

Im Bild links Oberstleutnant Bsc Katja Tersch mit Kontrollinsp Roland Schwaighofer vom Landeskriminalamt Tirol
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  • Im Bild links Oberstleutnant Bsc Katja Tersch mit Kontrollinsp Roland Schwaighofer vom Landeskriminalamt Tirol
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Im Jahr 1981 wurde der 25. November von den Vereinten Nationen erstmals zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen erklärt, der seither weltweit als Gedenk- und Aktionstag begangen wird. Den Hintergrund bildet das traurige Schicksal der drei Schwestern Mirabal in der Dominikanischen Republik, die als Bürgerrechtskämpferinnen 1960 nach monatelanger Verfolgung und Folter brutal ermordet wurden.

Gewalt gegen Frauen und Kinder betrifft alle sozialen Schichten und hat viele Gesichter. Vor allem subtile Formen der Gewalt nehmen in unserer Gesellschaft leider immer noch zu. Gewalt in der Privatspähre ist eine Bedrohung der Sicherheit unserer Gesellschaft und unseres sozialen Friedens, meint etwa Dr Alexander Janda, Generalsekretär des Kuratoriums Sicheres Österreich und eine Vielzahl von Maßnahmen und Initiativen, beginnend bei hoheitlichen Maßnahmen durch die Exekutive, über gesetzgeberische Rahmenbedingungen bis hin zu Beratungs-und Präventionsangeboten, leisten Beiträge zur Bekämpfung von Gewalt.

Um die Öffentlichkeit für dieses Thema zu sensibilisieren,  hat das Land Tirol in Zusammenarbeit mit dem Landeskriminalamt Tirol eine Schwerpunktkampagne gestartet, die in allen Bezirken zum Thema Gewalt in der Privatspähre im Herbst 2015 durchgeführt wird. Zu diesem Thema fand am 25. November 2015, exakt am weltweit begangenen Gedenktag „Gewalt gegen Frauen“ im Hotel „Post“ in Strass i.Z.ein Vortrag statt, zu dem die Landtagsabgeordnete Kathrin Kaltenhauser etwa 40 Zuhörerinnen und Zuhörer, die beiden Vortragenden Katja Tersch und Roland Schwaighofer des Landeskriminalamtes Tirol, sowie den Bezirkspolizeikommandanten von Schwaz, Romed Giner, begrüßen konnte.
Die Vortragenden, beide sind seit vielen Jahren in Polizeibeamte in verantwortungsvollen Positionen, erklärten eingangs die Aufgabengebiete der Kriminalpolizeilichen Präventionsarbeit und spannten sodann einen weiten Bogen zu den Themen Gewalt und Sicherheit (nicht nur) in der Öffentlichkeit. Jeder kann von Gewalt betroffen sein, unabhängig vom Alter, Geschlecht oder der gesellschaftlichen Stellung, meinte Frau Oberstlteutnat Katja Tersch eingangs ihres Vortrages und verwies auf die Definition „Häusliche Gewalt“z.Bsp in Ehe und Partnerschaft, wo sich der so genannte Hauptschauplatz fast immer im sozialen Nahmraum abspielt und es diesbezüglich des öfteren zu geschlechtsbezogenen Gewalttaten an Frauen kommt, die in einer engen persönlichen Beziehung zu den männlichen Tätern stehen. Fast 90 % der Opfer seien Frauen. Dabei sei zu unterscheiden zwischen körperlicher Gewalt, sexualisierter Gewalt, oder auch psychischer und emotionaler Gewalt.

Roland Schwaighofer rerfierierte anschaulich über die so genannte „Präventionsformel“, wie Verhaltenstraining und richtige Reaktionen z.Bsp bei Gewalt in der Öffentlichkeit. Er forderte die Zuhörerinnen und Zuhörer geradezu auf , dass man z.Bsp unbedingt Selbstsicherheit signalisieren sollte.Dazu gehörten eine aufrechte Körperhaltung, ein sicherer und zielstrebiger Gang, ein gerader Blick, eine laute und bestimmte Ansprache etc. Distanz zu einem möglichen Gegenüber, welches Böses im Schilde führe, sei ebenfalls ein guter Ratgeber, ganz egal, welche Person das sei meinte Schwaighofer. Man solle keine hohen Geldbeträge oder Wertsachen mit sich führen (Achtung vor fremden Blicken bei Bankomatbehebungen), Handtaschen im geschlossenen Zustand fest in der Hand oder am Körper tragen, Geldbörsen nicht ungesichert in der Gesäßtasche verwahren oder aufpassen als Rucksackträger wegen unbemerktem Zugriff von hinten. Weitere Tipps gab es von den Vortragenden zu den Theman Raubüberfall und sexueller Übergriff, sowie zum Thema Deeskalation, Gewalt nicht nur am Arbeitsplatz.
Sich selbst zur Wehr zu setzen sei eine Möglichkeit, meinte Roland Schwaighofer, wobei man hier insbesondere auf die eigenen Fährigkeiten vertrauen sollte, denn aktive Gegenwehr schrecke einen überwiegenden Teil der Angreifer ab. Sodann demonstriete er mit Zuhörern aus dem Publikum, wie man im Sinne der Selbstverteidigung Angriffe mit einfachen, körperlichen Verhaltensmaßnahmen abwehren könne. Dabei sei aber schon darauf zu achten, meinte der Kriminalbeamte, wie meine Umgebung ausschaue und dabei eine gewisse Selbsteinschätzung vorzunehmen.Wie z.Bsp kann ich die Situation alleine bewältigen oder wie schaut es mit meiner körperlichen Konstitution
aus ? Auch die oft angepriesenen Pfefferspray Geräte, welche ab einem Alter von 18 Jahren frei im Handel erhältlich sind, erwiesen sich nicht immer als Hilfsmittel, insbesondere dann, wenn das Opfer nicht mit der Handhabung dieser „Waffe“ vertraut sei. Am Schluss der hoch interessanten und von den beiden Kriminalbeamten professionell vorgetragenen Sachverhalte erläuterte Katja Tersch noch die Situation rund um den Notwehr Paragraphen nach § 3 StGB, wobei die Notwehrlage, die Notwehrhandlung und der Verteidigungswille eine maßgeblich Rolle spielen würden. Bezirkspolizeikommandant Romed Giner und Landtagsabgeordnete Kathrin Kaltenhauser bedankten sich bei Tersch und Schwaighofer für ihr Engagement und der Bereitschaft im Bezirk Schwaz die Bevölkerung zu sensibilisieren.

Wo: Hotel Post, 6261 Strass im Zillertal auf Karte anzeigen
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