Gmündner Kandidaten standen Rede und Antwort
In der gut gefüllten Lodronschen Reitschule stellten sich die Gmündner Bürgermeisterkandidaten den Fragen der Wähler.
GMÜND (ven). Die Gmündner Kandidaten für die Gemeinderatswahl am 1. März 2015 Josef Jury (FPÖ), Heidemarie Penker (SPÖ) und Hubert Rudiferia (Gemeinsam für Gmünd - ÖVP und Parteifreie) standen bei der WOCHE-Diskussion in der Lodronschen Reitschule der WOCHE und dem Publikum Rede und Antwort.
Neuerungen?
Die erste Frage ging an Penker und Rudiferia, was sich denn ändern würde, sollten sie Bürgermeister werden. Laut Penker wird sich nicht allzu viel ändern. "Das, was wir jetzt haben, wollen wir erhalten. Es gilt, viele Projekte fertigzustellen." Rudiferia will kreative Leute nach Gmünd holen und Einpersonenunternehmen (EPUs) fördern. "Dazu gehören auch Architekten, Webdesigner, Werbegrafiker und so weiter. Wir möchten Betriebe ansiedeln, um mehr Arbeitsplätze zu schaffen", so Rudiferia.
Jury will "Heimatgefühl zum Leben haben", und betonte, man habe noch viel Arbeit vor sich.
Infrastruktur gegen Abwanderung
Zum Thema Abwanderung will Rudiferia eine gute Infrastruktur schaffen. Dazu auch das Kreativhaus. Studenten will man mit Zuckerln locken, um den Hauptwohnsitz in Gmünd zu behalten. EPUs will er mit günstigen Mieten, die erst sukzessive erhöht werden, ködern. Laut Jury gäbe es seit fünf Jahren stabile Bevölkerungsverhältnisse. Ein Grund dafür sei, dass man billiges Bauen angeboten habe. Ganz wichtig für Jury seien Lehrlinge. Man brauche Handwerksbetriebe. "Wenn jemand hier eine Lehre macht, bleibt er in der Region", so Jury.
Penker glaubt auch, dass die stabile Bevölkerungszahl mit den günstigen Bauplätzen zu tun habe. So auch mit der Kinderbetreuung.
Tourismus wichtiges Standbein
Alle drei sind sich einig, dass der Tourismus neben der Landwirtschaft und dem Kleingewerbe die wichtigste Branche. Insgesamt 800 Arbeitsplätze gäbe es in Gmünd, die Kommunalsteuer ist um 27 Prozent gestiegen. "Natürlich kann man immer etwas verbessern, damit der wirtschaftliche und touristische Motor auch über das Lieser- und Maltatal hinaus geht", so Jury.
Angespannte Finanzlage
Die finanzielle Situation in der Gemeinde ist nicht rosig. Recherchen haben ergeben, dass Bedarfszuweisungen vom Land bereits bis 2019 verplant sind. Auf die Frage, wie man künftig handeln will, kontert Jury mit Vorhaben wie das Kinderzentrum oder Hochwasserschutzarbeiten, die vorgezogen wurden, aber weitere, die anstehen, wie die Sanierung der Volksschule und der Neubau der Musikschule, auch umgesetzt werden. "Natürlich gibt es Vorfinanzierungen, dennoch muss man darauf achten, wo man Förderungen herbekommt. Wir tun viel." Rudiferia bestätigt: "Das Geld ist gebunden und wir haben viele Projekte gemacht. Natürlich gab es auch Projekte wie eine Beleuchtung der Brücke, auf die wir verzichten hätten oder für später aufheben hätten können. Jury entgegnet: "Bei der Beleuchtung geht es um die Sicherheit der Menschen, von was reden wir hier? Es hat einen einstimmigen Gemeinderatsbeschluss gegeben, da kann man heute nicht sagen, dass man das in Frage stellt.
Penker ist realistisch: "Die Situation ist für die nächsten Jahre angespannt. Ab 2018/2019 wird es leichter, aber die nächsten zwei Jahre werden knapp", so die Vizebürgermeisterin.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.