Wie wichtig ist es, Ernst zu sein?

Florian Eisner und Dominik Kaschke auf der Bühne im Schloss Porcia | Foto: ensemble:porcia/Riebler
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SPITTAL (ven). Was ist schon ein Name..? - So heißt es jedenfalls in Shakespeares "Romeo und Julia". Doch wie wichtig ein Name sein kann, zeigt Regisseurin Ute Willing, die mit dem Ensemble Porcia das Stück "Bunbury - Oder wie wichtig es ist, Ernst zu sein" von Oscar Wilde inszeniert.

Kritik an Gesellschaft

"Das Stück wurde circa 1910 geschrieben und ist eine große Gesellschaftskritik", so Willing im Gespräch mit der WOCHE. Wilde habe sich aufgrund seiner Homosexualität ohnehin am Tellerrand der Gesellschaft befunden, dadurch habe er einen anderen Blick darauf gehabt, erklärt die Regisseurin, die auch als TV-Schauspielerin bekannt ist. "Es ist ein Konversationsstück und heutzutage ist es fast nicht mehr möglich, es als solches zu inszenieren. Man würde sonst einschlafen", schmunzelt sie.

Alter Ego

"In der Stadt amüsiert man sich, am Land andere Leute" - so die Einstellung der Protagonisten. Deshalb erfindet man Alter Egos, um dem normalen Alltagstrott entfliehen zu können. Der eine von der Stadt aufs Land, der andere in der umgekehrten Richtung. Dies sorgt natürlich für eine Menge Verwechslungen. "Es hat viel Spaß gemacht, das Stück zu inszenieren", so Willing, die allerdings zugibt, drei Tage vor der Premiere eine "persönliche Krise" gehabt zu haben. "Oh Gott, ist das alles schlecht, habe ich mir gedacht", gibt sie schmunzelnd zu.

Der Regie ausgeliefert

Willing erlangte auch als TV-Schauspielerin internationale Bekanntheit. "Von der Seele her bin ich am Theater zuhause, vom Verdienst her natürlich beim Fernsehen", schmunzelt sie. Das Theater sei die Mutter eines jeden Schauspielers, da werde auch nicht getrickst. "Man wird vom Publikum direkt bestraft oder belohnt, beim Fernsehen ist man der Regie ausgeliefert. Mir ist aber die Seele wichtiger als der Geldbeutel", ergänzt sie.

Karriere mit 14

Eigentlich wollte die gebürtige Münchnerin Tierärztin werden, zur Schauspielerei kam sie nur zufällig. "Mit 14 habe ich für Kataloge und auch für die Bravo gemodelt. Über meine Agentur kam ich zur Schauspielerei, ich war als sehr frecher Typ gefragt." Den professionellen Unterricht hat sie dann im Lauf der Zeit nachgeholt, mit 15 drehte sie ihren ersten Film. Um zur Regie zu kommen, hatte sie es schon etwas schwerer. "In dieser Männerdomäne ist es sehr schwierig." Beim Ensemble Porcia hatte seit 55 Jahren - bis zur Intendanz von Angelica Ladurner - keine Frau Regie geführt. "Das hat bestimmt einige Männer geärgert", lacht Willing.

Bekannte Melodien

Zurück zum Stück: Dem Zuseher werden auch bekannte Pop-Melodien begegnen, die für das Stück umgedichtet wurden. "Das ist künstlerische Freiheit, ich mische auch gerne alt und neu. Außerdem ist es toll, wenn die Schauspieler singen. Man kann nur kreativ sein, wenn man offen für alles ist."

"Ute-Dagmar"

Ob sie mit ihrem Vornamen auch zufrieden ist? "Der ist in Ordnung. Meine Mutter wird sich was dabei gedacht haben. Zu meiner Zeit gab es halt noch keine Cheyennes", lacht sie. Im Stück hat der Name "Ernst" eine doppelte Bedeutung. Es ginge um die Ernsthaftigkeit und eben nicht Ernsthaftigkeit. "Man braucht dies als dramaturgisches Gerüst, aber es ist nicht zu Ende gedacht. Manchmal darf man nicht länger nachfragen, sondern muss es einfach so hinnehmen", schließt sie.

Gewinnspiel

Die WOCHE verlost zwei Tickets für die Vorstellung von "Bunbury - Oder wie wichtig es ist Ernst zu sein" am 2. August um 20.30 Uhr. Einfach untenstehende Gewinnfrage beantworten!

Zur Person:

Name: Ute-Dagmar Willing
Geburtstag: Im Oktober 1958 in München
Wohnort: Berlin
Familie: Ledig, Hundemama (Hundedame Karla) und fünffache Patentante
Hobbys: Beruf und alles, was damit zu tun hat, das wäre Lesen, Theater, Kino, Nachdenken
Lieblingsstück: Immer das, an dem man gerade arbeitet
Bei Ensemble Porcia seit: 2015
Spielt weiters: "Puck" im Sommernachtstraum

Diese Aktion ist beendet.

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