,Lost Place' erwacht zum Leben
Das alte Landespflegeheim wurde zur Ruine inmitten der Stadt: Nun soll es für 300 neue Wohnungen weichen.
ST. PÖLTEN (bt). Schon vor den 2.000er-Jahren wurde das alte Landespflegeheim in der St. Pöltner Trautsonstraße verlassen. So entstand eine Ruine in bester Lage der Stadt, ein Anziehungspunkt für Obdachlose und Vandalen entwickelte sich.
Das soll sich nun ändern, denn vor Kurzem kaufte die Alpenland Gemeinnützige Bau-, Wohn- und Siedlungsgenossenschaft das 21 Hektar große Areal einer Tochtergesellschaft der Raiffeisen ab. Während der nächsten Jahre soll nach und nach ein Generationenquartier mit 300 Wohnungen entstehen, informiert Norbert Steiner, Obmann der Alpenland.
Rascher Abbruch
Dafür muss das baufällige Gebäude natürlich erst weichen. "Weil es von Vandalismus und von allen möglichen, in der Nachbarschaft nicht erwünschten Leuten heimgesucht wird, wollen wir es so schnell wie möglich abbrechen", informiert Steiner. Noch im Sommer soll so den Polizeieinsätzen und Beschwerden ein Ende gesetzt werden, denn das Gebäude ist nicht umzäunt und würde ansonsten andere Sicherheitsvorkehrungen fordern.
Ein Problem stellt dabei die vorhandene Kapelle dar, denn diese steht unter Denkmalschutz. "Wir wären natürlich interessiert, sie mit dem Gesamtabbruch beseitigen zu können", sagt Steiner. Die Verhandlungen mit dem Denkmalamt seien im Laufen.
Geschichte erhalten
Schon vor geraumer Zeit wagte sich ein Fotograf der Webseite www.graustufe.at in das leerstehende Gebäude, um den "urbanen Verfall fotografisch zu dokumentieren". Wird auch die Kapelle abgerissen, wäre er enttäuscht, denn dadurch ginge ein Stück Geschichte verloren. "Von der Inneneinrichtung ist sie ja absolut hässlich. Man müsste sie in den Ursprungszustand zurücksetzen." Der Reiz solcher Gebäude besteht in seinen Augen genau darin zu beobachten, wie die Natur langsam wieder Oberhand gewinnt.
Seltene Einblicke: Klicken Sie sich hier durch die Graustufe-Bildergalerie
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