LUP startet im September neu durch

Mit derAausweitung des LUP-Angebots wird die Überschreitung der 5- Millionen-Grenze bei den Fahrgastzahlen angepeilt. | Foto: Josef Vorlaufer
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  • Mit derAausweitung des LUP-Angebots wird die Überschreitung der 5- Millionen-Grenze bei den Fahrgastzahlen angepeilt.
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ST. PÖLTEN (red). Neue LUP-Busse bringen noch mehr Komfort und Sicherheit, das Fahrplan-Angebot wird deutlich verbessert und ein Sonn- und Feiertagsverkehr wird auf drei Linien eingeführt. Die europaweite Ausschreibung durch den Verkehrsverbund Ost-Region (VOR) ist weitgehend abgeschlossen und der Großteil der Aufträge vergeben. Der Start des neuen LUP am 4. September 2017 wird voraussichtlich mit einem modernisierten Fahrgastinformationssystem einhergehen. 

Wünsche der Bevölkerung

Der St. Pöltner Gemeinderat hat mit Beschluss vom 15. Dezember 2015 den VOR mit der europaweiten Ausschreibung für den weiteren Betrieb des LUP-Bussystems in der Landeshauptstadt beauftragt. Zuvor arbeiteten von 2013 – 2015 ExpertInnen des Magistrats St. Pölten gemeinsam mit dem Schweizer Verkehrsplaner DI Hannes Müller am neuen LUP. Das bestehende Liniennetz wurde evaluiert und nach Verbesserungspotenzialen gesucht, wobei es auch darum ging, die zahlreichen Wünsche der Bevölkerung auf Umsetzbarkeit und Kosten zu prüfen. Da das neue LUP-Konzept den St. Pöltner Stadtverkehr für die kommende Dekade prägen wird, wurde zudem die zukünftige Stadtentwicklung berücksichtigt.

5 Millionen Fahrgäste sind das Ziel

„Im Generalverkehrskonzept ist als Ziel festgeschrieben, den öffentlichen Nahverkehr weiter zu forcieren, indem das Angebot noch attraktiver gemacht wird. Der neue LUP bringt ab September eine Reihe von Verbesserungen für die St. PöltnerInnen und zwar mit der Anschaffung neuer Busse, der Etablierung neuer Linien und zusätzlicher Haltestellen, Taktverkürzungen und Wochenendbetrieb. Damit erreichen wir einen weiteren Meilenstein in der innerstädtischen Verkehrsführung. Wir peilen die Grenze von 5 Millionen Fahrgästen pro Jahr an und die wollen wir mit dem neuen LUP ab September 2017 erreichen“, sagt Bürgermeister Matthias Stadler.

Finanzierung gesichert

Möglich machte die Erweiterung des LUP-Streckennetzes eine Übereinkunft zwischen dem Bund (bmvit), dem Land Niederösterreich und der Stadt St. Pölten zur Finanzierung für die nächsten Jahre. Die Finanzierungspartner der Stadt konnten bereits im Jahr 2015 von Bürgermeister Matthias Stadler von der Qualität des neuen LUP-Konzepts überzeugt werden und diese sind bereit den Abgang zu je einem Drittel mit zu tragen. Das St. Pöltner Stadtoberhaupt kann aufgrund der Ergebnisse der europaweiten Ausschreibung durch den VOR an die Finanzierungspartner eine erfreuliche Botschaft übermitteln: „Die Gesamtbetriebskosten für den neuen LUP werden voraussichtlich deutlich unter den erwarteten Kosten von ca. 9. Mio. Euro liegen. Wir müssen also für die jährlichen Betriebskosten des LUP doch nicht so viel Geld in die Hand nehmen, wie ursprünglich kalkuliert.“

Die neuen Busse

Während das Branding der neuen LUP Busse im Großen und Ganzen gleich bleibt, wird die Busflotte des St. Pöltener Stadtverkehrs im Rahmen der Neuausschreibung modernisiert. Zum Einsatz kommen ausschließlich barrierefreie Busse, welche die aktuellen EURO 6 Abgasnormen erfüllen sowie über moderne Fahrgastinformationssysteme verfügen. Die Busse verfügen über ein Mehrzweckabteil zur Mitnahme eines Rollstuhles bzw. zwei Kinderwägen. Klimaanlage, Standheizung sowie getönte Scheiben zur Verminderung der UV-Einstrahlung tragen zum Komfort der Fahrgäste wesentlich bei.

Während im Großteil des Ausschreibungsgebietes bereits mit Betriebsstart am 4. September die neuen Busse zum Einsatz kommen, werden aufgrund eines Einspruchs eines unterlegenen Bieters in einem Teilbereich bis auf weiteres die jetzt im Einsatz befindlichen Fahrzeuge eingesetzt. „Bei Ausschreibungsverfahren ist es legitim und beinahe schon üblich, dass unterlegene Bieter Einspruch erheben. Wir gehen jedoch davon aus, dass sich unsere ursprüngliche Zuschlagsentscheidung im Endeffekt durchsetzt“, so VOR-Geschäftsführer Wolfgang Schroll. „Nach ersten Gesprächen mit dem bestehenden Anbieter können wir ankündigen, dass die neuen Fahrpläne von Betriebsstart an im ganzen St. Pöltener Stadtverkehr gefahren werden und die St. PöltenerInnen somit von Beginn an vollständig vom neuen, optimierten Angebot profitieren können“, so VOR-Geschäftsführer Thomas Bohrn.

Verbesserungen bei den Linien

Zwei neue Linien erhöhen die Zahl der LUP-Linien auf 13. Die neue Linie 13 bindet Ragelsdorf und Weitern ins LUP-Netz ein. Die neue Linie 12 sorgt auf der Hauptachse Mühlweg – Hauptbahnhof – Josefstraße für einen attraktiven 10-Minutentakt. Verbesserungen und Erweiterungen des Liniennetzes gibt es auch in Ratzersdorf, Wagram, Viehofen und im Westen. All diese Maßnahmen sorgen für eine Steigerung der Jahreskilometer um 180.000 Kilometer (ohne Sonntag), das ist 4,5 Mal um die Erde. Auf Grund der geringen Auslastung verkehrt die Linie 11 künftig nur mehr zu Schulzeiten.

Sonn- und Feiertagsverkehr

Mit der Einführung des Sonn- und Feiertagbetriebs auf den Linie 1,5 und 6 ist der LUP nunmehr an 365 Tagen im Jahr unterwegs. Die Busse auf diesen Linien werden pro Jahr zusätzlich rund 50.000 Kilometer zurücklegen.
„Ich habe mich mit Nachdruck für einen Sonn- und Feiertagsverkehr beim LUP eingesetzt. Das erfreuliche Ergebnis bei der Ausschreibung hinsichtlich der deutlich geringeren Jahresbetriebskosten bringt uns auch den nötigen finanziellen Spielraum für die Umsetzung. Es ist jedoch klar: Wir werden den Sonn- und Feiertagsverkehr beim LUP nur dann beibehalten – oder in späterer Folge vielleicht sogar einmal ausbauen können – wenn das Angebot von der Bevölkerung entsprechend angenommen wird. Nur mit guten Fahrgastzahlen wird dieses Angebot langfristig aufrechterhalten werden können“, sagt Stadler.

Dynamisches Fahrgastinformationssystem

Aktuell wird von VOR zusätzlich ein Ausschreibungsverfahren für die Neuanschaffung eines Dynamischen Fahrgastinformationssystems (DFI) durchgeführt. Die Monitore werden die Ankünfte und Abfahrten nicht nur der LUP-Busse, sondern voraussichtlich auch jene der Regionalbusse an St. Pöltener Haltestellen anzeigen. Voraussichtlich mit Betriebsstart des neuen LUP am 4. September 2017 soll damit den St. Pöltner Fahrgästen ein deutlich verbessertes, großteils barrierefreies Fahrgastinformationssystem angeboten werden. Das neue System wird an ausgewählten Haltestellen (z.B. am Hauptbahnhof) die Möglichkeit der Sprachausgabe der nächsten Bus-Abfahrten ermöglichen und so blinden bzw. sehschwachen Menschen die Teilnahme am öffentlichen Verkehr erleichtern.

VOR: Ausschreibungen im Bestbieterverfahren

Der Verkehrsverbund Ost-Region wurde aufgrund seiner Expertise in diesem Bereich von der Stadt St. Pölten mit der Durchführung des Ausschreibungsverfahrens zum neuen LUP beauftragt. Der St. Pöltner Stadtverkehr wurde dabei auf drei Lose gesplittet. Für Lose 1 und 3 mit den Linien 1, 5, 6, 7, 12 (Los 1) bzw. 10, 11,13 (Los 3) konnte sich die Dr. Richard Niederösterreich Verkehrsbetrieb GmbH & Co KG als Bestbieter durchsetzen. Der entsprechende Zuschlag wurde bereits rechtsgültig erteilt. Beim Los 2 (Linien 2,3,4,8,9) konnte noch nicht rechtsgültig zugeschlagen werden, da ein unterlegener Bieter ein Nachprüfungsverfahren eingeleitet hat. Es konnte jedoch mit dem aktuellen Busunternehmen vereinbart werden, dass auch die Linien des Los 2 mit Betriebsstart die neuen, optimierten Fahrpläne von „LUP neu“ fahren werden. Die aktuelle Ausschreibung im St. Pöltner Stadtverkehr wurde, wie bei den Projekten des VOR üblich, im Bestbieterverfahren durchgeführt. Klare Sozial- und Qualitätsstandards sollen neben strengen Eignungskriterien sicherstellen, dass ausschließlich Unternehmen zum Zug kommen, welche im Punkto Qualität in der Leistungserbringung genauso hohe Erwartungen erfüllen, wie im Punkto soziale Verantwortung – etwa im Bereich Lehrlingsausbildung oder Beschäftigung älterer ArbeitnehmerInnen. So war beim vorliegenden Verfahren die Anzahl der auszubildenden Lehrlinge ein wesentliches Qualitätskriterium. Im Umgang mit Steuergeldern sind VOR und seine Auftraggeberin, die Stadt St. Pölten, natürlich auch der wirtschaftlichen Effizienz verpflichtet. Daher fließt auch der Preis als eines der wesentlichen Entscheidungsmerkmale in das aktuelle Ausschreibungsverfahren ein.

Die kommenden Schritte

Bis zum Start des neuen LUP wartet auf alle Beteiligten noch viel Arbeit. Unter Anderem muss seitens VOR das juristische Verfahren zur LUP-Ausschreibung einem Ende zugeführt werden.
Seitens der Stadt St. Pölten werden 20 Haltestellen neu errichtet und sechs werden verlegt. Für das neue Fahrgastinformationssystem ist die bauliche und technische Infrastruktur herzustellen. Damit die Fahrgäste rechtzeitig und umfassend informiert werden können, werden in den nächsten Monaten die Linien- und Fahrpläne finalisiert und an den Haltestellen angebracht. Rechtzeitig vor Betriebsstart werden die Informationsmaterialien erneuert und insbesondere die neuen Fahrpläne in die VOR-Routenplaner und Routing-Apps integriert. Unter www.vor.at bzw. über die Routing-App VOR | AnachB werden voraussichtlich ab Juni 2017 die neuen Fahrpläne für den neuen LUP für alle Fahrgäste ersichtlich sein.
Größtes Einzelprojekt ist die Neuorganisation des Busverkehrs über die Kerntangente Nord. Eine neue Busspur in der Daniel-Gran Straße und eine neue koordinierte Ampelsteuerung sollen dafür sorgen, dass der LUP seine Fahrzeiten einhalten kann.
Für alle diese Maßnahmen sind heuer im Budget der Stadt rund 3,7 Mio. Euro vorgesehen, davon 2,1Mio. Euro für den Betrieb, 450.000 Euro für Anschaffung des Dynamischen Fahrgastinformationssystems (DFI) und 950.000 Euro für bauliche Maßnahmen (Haltestellen, Ampeln und Ampelsteuerung Kerntangente Nord).

VP freut sich über Erfolge bei der Erweiterung des LUP-Systems

Nach ersten Fortschritten im vergangenen Jahr freut sich die VP St. Pölten, dass ihre Anliegen bezüglich des St. Pöltner Bussystems nicht nur Gehör, sondern auch Umsetzungswillen findet. Drei Linien werden in Zukunft mit einem Probebetrieb an Sonn- und Feiertagen beginnen und damit die Mobilität für alle St. Pöltnerinnen und St. Pöltner nicht nur auf bestimmte Tage beschränken.

„Bereits seit einigen Jahren sammeln wir die ‚LUP-Wünsche‘ unserer Bürgerinnen und Bürger und versuchen sie mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln umzusetzen. Mit diesen Plänen bestätigt die SP ganz klar die Wichtigkeit unserer Forderungen einer Verbesserung des bestehenden LUP-Systems mittels Sonn- und Feiertagsverkehrs bzw. einer Anbindung von weiteren Stadtteilen“, freut sich Stadtrat MMag. Markus Krempl-Spörk über den Erfolg.

Nämlich aus der Feder der Volkspartei stammt der Wunsch nach neuen Linien, um für Bewohnerinnen und Bewohner von bisher schlecht erreichbaren Stadtteilen neue Möglichkeiten zu schaffen. Eine neue Linie soll endlich den St. Pöltnerinnen und St. Pöltner entgegenkommen und Menschen in den Teilgemeinden Ragelsdorf und Weitern an das bestehende öffentliche Verkehrssystem anschließen. Abgesehen davon soll in Zukunft eine Verbindung zwischen Nord und Süd die Bewohnerinnen und Bewohner der Stadt im Zehnminutentakt noch enger zusammenrücken lassen.

„Es ist immer ein schönes Gefühl, wenn sich harte Arbeit bezahlt macht. Doch unsere Ideen für die Mobilität in der Landeshauptstadt finden noch lange kein Ende – es gibt immer noch viel zu tun. Die Liste der ‚LUP-Wünsche‘ ist noch lang“, gibt sich Krempl-Spörk entschlossen. „So geht es zum Beispiel immer noch darum, Haltestellen zu verlegen oder neu zu errichten aber auch weitere Busspuren zu schaffen. Aber natürlich auch die Forderung nach einer Vergünstigung des Jahrestickets von EUR 372 auf EUR 200“, so Krempl-Spörk.

Details

Details zum neuen LUP finden Sie auf www.st-poelten.gv.at
Routen und Fahrpläne werden voraussichtlich ab Juni 2017 unter www.vor.at bzw. über die Routing-App anachB | VOR ersichtlich sein.

Weitere Artikel aus dem NÖ Zentralraum finden Sie hier.

Mit derAausweitung des LUP-Angebots wird die Überschreitung der 5- Millionen-Grenze bei den Fahrgastzahlen angepeilt. | Foto: Josef Vorlaufer
Mag. Wolfgang Schroll,  

Thomas Bohrn, MBA, (beide  Geschäftsführer Verkehrsverbund Ost Region GmbH) und Bürgermeister Mag. Matthias Stadler präsentieren die Neuerungen für den LUP ab September 2017. | Foto: Wolfgang Mayer

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