Heftige Kritik an geplanter Schule
Geplante Lais-Schule in Friesach sorgt für Unmut. Landesschulrat stößt sich am Begriff "Schule".
FRIESACH, KLAGENFURT. Rund um die geplante Gründung einer Lais-Schule in der Burgenstadt gehen die Wogen hoch. In der Schule soll Kindern und Jugendlichen nach der Laising-Methode Wissen vermittelt werden. Die Methode wird seit vergangenen September bereits in Klagenfurter Lais-Schule angewandt. Ein Problem stellt vor allem der Begriff "Schule" dar. "Bei der Lais-Schule handelt es sich um keine Schule nach den gesetzlichen Vorgaben. Die Kinder wurden von ihren Eltern vom Regelschulunterricht abgemeldet und befinden sich im häuslichen Unterricht", sagt der Präsident des Kärntner Landesschulrats Rudolf Altersberger. Und weiter: "Das ist eine Lerngruppe, die nach außen den Eindruck erweckt, eine Schule zu sein."
Keine "echte" Schule
Um sich "Schule" nennen zu dürfen, müssen mehrere Vorgaben eingehalten werden. "Es muss einen Lehrplan geben, das Personal muss eine anerkannte pädagogische Ausbildung haben und bei der Ausstattung der Schule müssen Vorgaben eingehalten werden", erklärt Altersberger. Selbst wenn diese Auflagen eingehalten werden, dauert es mehrere Jahre, bis eine Schule öffentlich anerkannt ist. "Während dieses Zeitraums gibt es eine verpflichtende wissenschaftliche Begleitung", sagt Altersbeger.
Lernbetreuer statt Lehrer
Um in der Lais-Schule die Kinder unterrichten zu dürfen, müssen Interessierte eine mehrstufige hauseigene Ausbildung durchlaufen. Eine pädagogische Vorbildung ist nicht notwendig. "Bei uns in Klagenfurt sind drei Lernbegleiter beschäftigt. Zwei haben pädagogische Ausbildung einer ist Techniker", sagt Marlene Ullreich von der Lais Schule in Klagenfurt. Ergänzt wird das Team von Praktikanten und "Lern-Ichs". Laut Ullreich wird die Lais Schule derzeit von 25 Kindern und Jugendlichen im Alter von sechs bis 19 Jahren besucht. Sie werden in drei Gruppen betreut.
Die Eltern müssen Schulgeld bezahlen, wie hoch die Kosten sind, konnte die Lernbegleiterin nicht sagen. "Das wird in einem vertraulichen Gespräch geklärt", erklärte die Ullreich. Finanzieren soll sich die Schule durch Zuwendungen. Das pädagogische Konzept der Schule baut darauf, Wissen durch Neugier zu vermitteln – dem sogeannnten Laising.
Der Antrag erlischt
Die Kinder der Lais-Schule müssen am Ende jedes Schuljahres eine Prüfung an einer externen Schule ablegen. "Wenn sie die Prüfung nicht positiv ablegen, erlischt der Antrag auf häuslichen Unterricht und die Kinder müssen eine Regelschule besuchen", erklärt Altersberger. Bei der Informationsveranstaltung in Friesach war das kein Thema, lieber erklärten die Vertreter der Lais-Schule in Klagenfurt, dass es in Österreich bereits zwölf weitere Schulgründungen geben soll.
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