KOMMENTAR von Theresa Kaserer

Die Oberalmer wurden vergangene Woche beim Projekt "Ideenwerkstatt" gefragt, wie man ihre Gemeinde schöner und besser machen könnte.
Und da haben Volksschüler - neben lustigen Ideen wie z. B. einem großen Schokobrunnen mitten am Dorfplatz - den Vorschlag gemacht, ein Asylantenheim zu bauen.
Respekt, da denken Kinder schon (oder noch?) so kritisch!

Andererseits geistert auf Facebook gerade ein Foto herum, das schon von Halleinern geteilt wurde: Eine Mülltonne, in der jede Menge Brot liegt.
"Diese Mülltonne gehört meinem Nachbarn. Ihr braucht nicht fragen, ob mein Nachbar Asylant ist. Ja, ist er!", steht dabei.

Resultat: Wüste Beschimpfungen in Richtung Asylanten. Und über 22.000-mal wurde das Foto inzwischen weiterverbreitet.
Von denen hat sich niemand die "Mühe" gemacht, zu schauen, was der Urheber des Fotos auf seiner Pinnwand sonst noch gerne schreibt - z. B.: "I bin a Österreicher, i sch... auf die EU und auf Asylanten sch... ich auch." Ohne den Punkterln übrigens.
Es läge also nahe, zu hinterfragen, ob das Bild nicht initiiert ist.

Politikwissenschafter Farid Hafez rief bei der Podiumsdiskussion "Verhindert Religion das Zusammenleben?" in Hallein vor kurzem auf: "Wir sollten alle kritischer denken, auch wenn das natürlich anstrengender ist, als die Ansichten von anderen einfach zu übernehmen."

Ja, macht das, denkt kritischer und hinterfragt die Dinge! Holt einfach ab und zu wieder das Kind in euch hervor.

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