Traismauer: Wanderung wegen Wind
Die Traismaurer Windkraftgegner wanderten dorthin, wo die fünf Windräder geplant sind.
TRAISMAUER (je). "Bürger für Bürger" lud zum eineinhalbstündigen Spaziergang von Waldlesberg aus in den Wald, wo die Traismaurer Windräder entstehen sollen. Entlang des Weges wurde von Benjamin Losert erklärt, an welchen Stellen und in welcher Dimension die Windräder geplant sind. Um die 60 Interessierte sind nach Waldlesberg gekommen, um sich über das Thema zu informieren. An den verschiedenen Punkten entlang der Strecke wurde das Fundament der Windräder und die Länge mit Hilfsmitteln dargestellt. "Manche Menschen mit denen wir reden, wollen nichts hören, andere sagen uns, sie hätten viel nicht gewusst", so Alexandra Kaiser.
Keine "UVP"
Eine Umweltverträglichkeitsprüfung wird es entgegen aller Erwartungen nicht geben, da sie beim Traismaurer Projekt gesetzlich nicht vorgesehen ist.
Keine Infraschallmessungen
Auch der Infraschall wird nicht gemessen, nur Schallmessungen werden momentan schon durchgeführt. Der Infraschall sei aber aus ihrer Sicht das Gefährliche, darauf weisen die Windkraftgegner immer wieder hin.
In Dänemark, einem Windkraftvorreiter, wird momentan diskutiert, ob Windkraftanlagen negative Auswirkungen auf die Gesundheit haben können. In den nächsten zwei Jahren werden daher wissenschaftliche Untersuchungen durchgeführt, einige Projekte wurden schon auf Eis gelegt. Auch in Bayern soll der Mindestabstand zwischen Windkraftanlagen und Wohngebieten zukünftig der zehnfachen Höhe des Windrades entsprechen. Bei einem 200 Meter hohen Windrad ist das dann ein Mindestabstand von zwei Kilometern.
Leserbriefe
Angst vor dem Tinnitus
In Dänemark wurde der Bau der großen Windanlagen eingestellt, weil nicht gesichert ist, ob diese nicht doch der Gesundheit schaden. Diskussionen über Gesundheitsschäden sind nicht ganz von der Hand zu weisen. Im Besonderen sollte man den Tinnitus (Rauschen, Pfeifen, Klopfen im Ohr) nicht außer Acht lassen. Ich selbst habe seit ca. 8 Jahren Tinnitus. Die ersten vier bis fünf Jahre waren heftig. Ich schlafe seither alleine, weil ich mich während der Nacht mit einem Rauschgeräusch beschallen muss, sonst könnte ich gar nicht schlafen, weil der Tinnitus im Liegen sehr laut wird. Ich denke, solange nicht sichergestellt ist, dass Windräder keine gesundheitlichen Schäden verursachen, sollte man auf den Bau verzichten und ich glaube, dass Politiker weder die Kompetenz besitzen, beurteilen zu können, ob Windräder gesundheitsschädlich sind oder nicht, noch ermessen können, wie groß das Leid von gesundheitlich geschädigten Menschen sein kann.
Beatrix Vötter aus Traismauer
Die "saubere" Energie
Windkraftanlagen sind angeblich sehr umweltfreundlich und sauber. Aber zerstören sie nicht genau das? Unsere UMWELT? Es stimmt mich traurig, wenn ich daran denke, dass ein großer Teil unseres Waldes, indem auch ich aufgewachsen bin, gerodet werden soll für höchst wahrscheinlich fünf Windräder. Ich bin mir sicher, dass wir in unserer Lebensqualität stark eingeschränkt werden. Windräder machen Lärm und erzeugen Infraschall. Bei Letzterem wurde auch von der Ärztekammer gewarnt! Ich will meine Gesundheit und die meiner Familie nicht gefährden. Ich wohne gerne in Waldlesberg und die RUHE liegt mir sehr am Herzen. Ich finde es auch nicht richtig, dass die Menschen die Windkraft befürworten nur weil sie keinen Atomstrom wollen. Denn woher kommt denn der Strom wenn kein Wind geht? Ich bin natürlich nicht für Atomstrom! Ich denke, wir sollten generell alle bei unserem eigenen Energieverbrauch zu sparen beginnen.
Sandra Kiesl aus Waldlesberg
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