Hagel-Schäden: Reparaturen werden bis zum Sommer dauern
Mehr als die Hälfte der Schäden ist noch nicht behoben. Viele kaputte Dächer müssen den Winter überstehen.
VILLACH (kofi). Mehr als drei Monate ist es her, dass der bislang schwerste Hagelsturm der vergangenen Jahrzehnte Villach und Umgebung erwischt hat. Je nach Region wurden dabei zwischen 50 und 80 Prozent der Hausdächer beschädigt, der Gesamtschaden wird auf rund 200 Millionen Euro geschätzt.
Probleme mit Schadensbehebung
Heute, Mitte Oktober, sind immer noch viele Dächer nicht repariert. "Rund ein Drittel der Schäden sind behoben", sagt Gerhard Schöffmann, Vorstandsdirektor der Kärntner Landesversicherung, die mehr als 1.700 hagelbedingte Schadensfälle mit einer Gesamtsumme von 18 Millionen Euro abwickelt. Warum die Reparaturen scheinbar so stockend vorangehen? "Wir haben Kapazitätsengpässe bei den Dachdeckern", sagt Schöffmann: "Und das, obwohl die Arbeiter bei den extremen Temperaturen im heurigen Sommer an ihre Leistungsgrenze gegangen sind."
Winterfest machen
Regenbedingt seien nun im Herbst weit weniger Reparaturen möglich, daher werde man sich zum Teil schon darauf konzentrieren müssen, die beschädigten Dächer vorerst "nur" winterfest zu machen. "Die endgültige Fertigstellung wird in vielen Fällen erst gegen Ende des Frühjahrs 2016 möglich sein", sagt Schöffmann.
Schäden dokumentieren
Was aber, wenn durch die Verzögerungen bei den Reparaturen infolge undichter Dächer neue Schäden entstehen? Schöffmann empfiehlt Versicherungsnehmern, jeden Schaden selbst mit Fotos zu dokumentieren und so schnell wie möglich zu melden. Etwaige Mehrkosten würden von der Versicherung übernommen, es sei denn, der Betroffene hätte naheliegende Maßnahmen zur Vermeidung des Schadens unterlassen. "Aus Erfahrung wissen wir aber, dass jeder Versicherte im eigenen Interesse verantwortungsbewusst handelt", sagt Schöffmann.
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