Mini-Schuld bei Grundsteuer: Behörde mahnt Wernberger wegen 60 Cent
Mehr Kosten als Nutzen? Eine 60-Cent-Schuld brachte einem Unternehmer eine bemerkenswerte Mahnung ein.
WERNBERG (kofi). Da staunte Michael Runda nicht schlecht: Eine Mahnung wegen 60 Cent? Tatsächlich. Der Wernberger Chef der Software-Firma "RunData" erhielt dieser Tage Post von der "Verwaltungsgemeinschaft Villach".
60-Cent-Schuld
Dies ist eine in Villach angesiedelte Behörde, die für die 19 Gemeinden des Bezirks Villach-Land diverse Aufgaben erledigt – unter anderem die Einhebung der Grundsteuer. Und unter diesem Titel sei Runda nun eben 60 Cent schuldig. Es handle sich um eine Restschuld – von insgesamt 1,80 Euro. Die restlichen 1,20 Euro hat Runda bereits vor Jahren, als Teil einer größeren Summe, überwiesen.
Minus-Geschäft
Ganz verstehen kann Runda die Amts-Logik nicht. "Der Mahn-Brief kostet mehr, als die Behörde einnimmt. Das ist ein Minus-Geschäft", sagt er. Er selbst würde keinem Kunden eine 60-Cent-Rechnung schreiben. Wegen Sinnlosigkeit. Wäre er, der hauptberuflich Computer-Programme schreibt, für die Software der "Verwaltungsgemeinschaft Villach" verantwortlich, würde er eine Bagatellgrenze einführen. "Zum Beispiel: Es werden keine Mahnungen unter einem Wert von fünf Euro ausgeschickt", sagt Runda.
Automatisierter Ablauf
Von Amts wegen verweist man gegenüber der WOCHE auf den Computer-Alltag. Das Mahnwesen laufe automatisch im Hintergrund via EDV, da könne es eben auch zu solchen Mini-Mahnung kommen. Das sei zwar lästig, aber logisch.
Michael Runda hat das Problem mittlerweile auf seine Art gelöst: Er hat nicht 60 Cent überwiesen, sondern sechs Euro: "Damit ich die nächsten Jahre eine Ruhe habe."
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