Betriebsübergabe vom Vater zum Sohn
Ein Vater hatte im Laufe seines Lebens einen beachtlichen Betrieb aufgebaut. Nun war es an der Zeit, den Betrieb seinem Sohn weiterzugeben. Der Vater nahm sich seinen Sohn zur Brust uns sagte: „Mein lieber Sohn, ich bin gewillt, Dir die Leitung unseres Betriebes zu übergeben, damit du das Werk, das ich im Laufe meines Lebens aufgebaut habe, weiterführen kannst. Es gibt nur eine einzige Bedingung: Du musst dir aus eigener Kraft 500 € verdienen und sie mir überbringen, denn das hast du noch nie getan.“
Der Sohn nahm die Worte seines Vaters zur Kenntnis und erzählte sie seiner Mutter. Mutter fackelte nicht lange, zückte ihre Bankomatkarte, holte 500 € von der Bank, drückte diese ihrem Sohn in die Hand und schickte ihn damit zum Vater. Dieser saß gerade gemütlich am offenen Kamin und las konzentriert in einem Buch. Sein Sohn drückte ihm den 500 € Scheinin die Hand und wartete gespannt darauf, dass Vater sein Versprechen einlösen würde. Doch dieser blickte gar nicht richtig von seinem Buch auf, nahm den Geldschein wortlos in die rechte Hand und warf ihn über seine Schulter ins züngelnde Feuer des offenen Kamins.
Der Sohn erzählte Mutter davon. Ihr Rat lautete: „Du musst beim Überbringen schmutzige Kleider anziehen. Deine Hände müssen schmutzig sein und es muß in jeder Hinsicht danach aussehen, dass du hart für diesen 500 € Schein gearbeitet hast.“ Gesagt getan. Der Sohn erhielt einen neuen 500 € Schein von seiner Mutter, adjustierte sich wie Mutter im geraten hatte und drückte seinem Vater voller Erwartung den Schein in die Hand. Dieser saß wiederum am offenen Kamin. Seine Reaktion war gleich wie beim ersten Mal, nahm den Geldschein und warf ihn mit steinerner Miene hinter sich ins Feuer.
Dem Sohn wurde nun klar, dass es an der Zeit war, für die 500 € wirklich zu arbeiten. Das tat er dann auch. Es dauerte diesmal einige Zeit, bis er zu seinem Vater gehen konnte und ihm nun zum dritten Mal den vereinbarten Betrag in die Hand drückte. Die Reaktion des Vaters war wiederum dieselbe. Ohne aufzublicken nahm er den Geldschein, würdigte seinen Sohn keines Blickes und warf die 500 € neuerlich ins Feuer. Was sich änderte, war die Reaktion des Sohnes: Er lief um den Stuhl des Vaters herum, griff mit blosser Hand ins Feuer und holte den 500 € Schein heraus, bevor er noch richtig zu brennen beginnen konnte.
Das war genau die Handlungsweise, auf die Vater gewartet hatte und er sagte:“Dieses Geld hast du dir aufrichtig selbst verdient. Du bist bereit für deine eigene Arbeit ins Feuer zu greifen. Nun bist du bereit, meinen Betrieb zu übernehmen. Alles Gute!“
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