"Erziehung findet nur auf Augenhöhe statt"

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WOCHE: Wann haben Sie angefangen Musik zu machen?
Marco Ventre:
Das war in der Volksschule mit sieben oder acht Jahren. Damals habe ich Blockflöte gelernt, allerdings habe ich bald gemerkt das Harmonika viel cooler ist. Meine Eltern haben zuerst die Hände über den Kopf zusammengeschlagen und mir dann doch meine erste Harmonika finanziert.
Wann hat Ihr Erfolgsgeschichte begonnen?
Sepp Adlmann, der Manager von Nik P. und Andreas Gabalier, hat unseren Titel "Sehnsucht war gestern" gehört und ihn einfach zum letzten Grand Prix der Volksmusik 2010 eingeschickt, den wir dann auch gewonnen haben.
Waren Sie vom Erfolg überrascht?
Wir waren mehr als überrascht! Wir hatten auf den Finaleinzug gehofft, aber niemals mit dem Sieg spekuliert. Schon als kleiner Bub hab ich mir den Grand Prix der Volksmusik gerne angesehen und plötzlich stehen wir als Gewinner da. Das war unglaublich.
Wie sind Sie mit dem plötzlichen Erfolg umgegangen?
Es war unser erster großer Erfolg und plötzlich waren wir über Nacht bekannt. Durften beim Musi Open Air, im Musikantenstadt und bei Stefan Mross spielen. Sogar im niederländischen Fernsehen sind wir aufgetreten.
Wie wichtig ist Ihnen mittlerweile der Erfolg?
Ich bin immer sehr realistisch geblieben und freue mich natürlich über jeden Erfolg. Es muss einem allerdings klar sein, dass es nicht immer so bleiben kann und das Leben trotzdem weitergeht. Ich sehe die Musik eher als mein Hobby das ich professionell betreiben kann. Meinen Job beim ORF hätte ich niemals aufgegeben.
Würden Sie sich als eitel bezeichnen?
Nicht eitel, sondern eher modebewusst. Wahrscheinlich habe ich etwas mehr weibliche Gene abbekommen, aber ich gehe sehr gerne shoppen. Da brauche ich auch niemanden der mich begleitet oder beratet. Ich probiere gerne und kann beim Einkaufen entspannen. Wir leben in einer Oberflächlichen Welt und das Aussehen ist meine Visitenkarte, außerdem ist es auch ein Zeichen von Respekt meinen Mitmenschen gegenüber.
Wie gehen Sie mit Kritik um?
Es gibt die konstruktiven Kritiker und eben die anderen Kritiker. Die Kritiker die nur bösartig und gehäßig sind, sind es nicht wert beachtet zu werden. Jene Kritiker die einen zur Seite nehmen und eine ehrlich gemeinte Kritik abgeben, sind immer willkommen. Davon gibt es allerdings nur sehr wenige, vielen fehlt der Mut dazu.
Wie war die Beziehung zu Ihren Eltern?
Schon in der Bibel heißt es, du sollst Vater und Mutter ehren. Meine Eltern waren für uns da, haben auf vieles verzichtet. Die Zeit mit den Eltern ist kostbar und man sollte sie genießen.
Haben Sie Ihren Erfolg mit Ihren Eltern geteilt?
Meine Eltern waren meine Wegbereiter. Mit Reisen habe ich ihnen einen kleinen Teil der Welt gezeigt und versucht ihnen einen Bruchteil von dem was sie mir gegeben haben, an sie zurückzugeben.
Sie haben einen vierzehnjährigen Sohn. Was ist Ihnen bei der Erziehung wichtig?
Dass sie auf Augenhöhe stattfindet. Es gibt Regeln und Gesetze aber der Rest kann frei gestaltet werden, solange es im Rahmen bleibt. Ich halte nichts von diktatorischen Erziehungsmaßnahmen. Meinen Sohn sehe ich als kleinen Erwachsenen, der Erleben und Ausprobieren darf und so die Möglichkeit zum Erwachsen werden hat.
Wenn sie auf Urlaub fahren, wohin führt er Sie?
Da ich beruflich sehr viel unterwegs bin, verbringe ich meine Urlaub gerne in Kärnten. Es war beschämend wie viele schöne Ort ich in meinem Heimatland nicht gekannt habe, weil ich nie die Zeit dazu hatte.
Machen Sie auch gerne Badeurlaube?
Ich bin nicht unbedingt der Badeurlauber, mache aber mit meinem Sohn gerne Städteflüge. Da gönnen wir uns dann coole Hotels, sie müssen nicht luxuriös sein, aber originell.
Was bedeutet Ihnen Luxus?
Gesund zu sein, frei entscheiden zu können was ich heute unternehme. Wer mit seinem Leben unzufrieden ist, sollte einmal auf die Krebsstation gehen. Da spielen sich wirkliche Dramen ab und man wird ganz schnell auf den Boden der Realität zurückgeholt.
Könne Sie sich an einen ihrer schönsten Momente zurückerinnern?
Da gibt es viele Momente. Oft sind es einfach nur Kleinigkeiten und einen Einzelnen herauszupicken wäre unfair.
Wie gehen Sie mit Ihrem Bekanntheitsgrad um?
Es wäre gelogen wenn ich behaupten würde, dass es mich nicht freut wenn mich Menschen erkennen und ein Foto und Autogrammkarte von mir wollen. Da würde ich mich schon eher als eitel bezeichnen. Es freut mich, wenn ich den Menschen mit einem gemeinsamen Foto und etwas Zeit eine Freude bereiten kann.

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