Konkurs-Antrag: BMW-Partner in Villach sperrt zu

VILLACH (kofi). BMW-Motorradfahrer in und um Villach haben im Vorjahr aufgeatmet: endlich ein Händler in der Stadt. Die Rede war von der S&S Masopust GmbH von Stefan Masopust-Sintschnig, der sich als Harley-Händler (Motodrom) in Klagenfurt und Salzburg Verdienste erworben hat. Doch nur ein Jahr später ist der Spaß schon wieder vorbei. „Ja, es stimmt“, bestätigt Masopust-Sintschnig gegenüber der WOCHE: „Wir haben unser Geschäft in der Maria-Gailer-Straße zugesperrt.“
Auslöser seien Diskrepanzen zwischen den von BMW in Aussicht gestellten Möglichkeiten und der Realität. „Die Händlerspanne ist viel zu gering, wir konnten – nur mit Motorrädern – keinen Gewinn erzielen“, erklärt Masopust-Sintschnig. Bei Niederlassungen, in denen BMW-Händler Autos und Motorräder vertreiben, sei die Situation eine andere.
Längere, intensive Verhandlungen mit BMW seien ergebnislos geblieben. „Für mich ist die Sache erledigt“, sagt Masopust-Sintschnig. Wie erledigt, zeigt der Konkursantrag, der am 23. Oktober eingebracht worden ist: Der Betrieb ist laut Kreditschutzverband von 1870 mit zwei Millionen Euro überschuldet, 50 Gläubiger und 13 Dienstnehmer sind betroffen.

Kein Händler
Auch für BMW-Motorradfahrer ist die Situation unangenehm. Derzeit gibt es weder in Klagenfurt noch in Villach oder Spittal einen Händler. Einzige Kärntner Adresse: BMW Gönitzer, Wolfsberg. BMW Austria-Sprecher Michael Ebner sagt zur WOCHE, man könne derzeit "keine verbindlichen Aussagen über einen künftigen BMW Motorradpartner im Raum Villach/Klagenfurt machen. Wir arbeiten mit Hochdruck an einer entsprechenden Lösung."
Die Dringlichkeit ist groß, handelt es sich bei BMW doch um den heimischen Marktführer im Zweiradbereich. Und: Wer Reparaturen bei Nicht-Vertragspartnern durchführen lässt, riskiert Gewährleistungsansprüche ...