Neuer Skatepark: Suche nach Standort
Das Provisorium muss weg: Die Mondseer Jugendlichen wünschen sich einen neuen Skatepark.
MONDSEE (csw). Derzeit fahren die Skater mit ihren Boards am Fundament des Modelleisenbahnmuseums, dessen Bau wegen Organisationsproblemen seit zwei Jahren stillsteht. Dazu wurde der Beton abgeschliffen und ein Teil der Geräte wieder aufgebaut. Damit ist er an seinem alten Standort zürück, aber kleiner.
Übergangslösung gefunden
Der Hintergrund: Nachdem der Skatepark samt Streetsoccer- und Basketballplatz dem Modelleisenbahnmuseum weichen musste, waren Halfpipe und Co. zwischenzeitlich ins Gewerbegebiet verlegt worden. „Der Platz war eine Frechheit“, sagt Andrea Kainbacher. Er sei zu klein und zu abgelegen gewesen. Daher sammelte die 29-Jährige hunderte Unterschriften, eine Online-Petiton wurde ins Leben gerufen. Im Herbst 2014 folgte die Rück-übersiedlung.
Wasserpfützen und Steine
Der Platz wird jetzt wieder häufig frequentiert, ideal sei er aber nicht, erklären die Jugendlichen. „Das Wasser kann nicht abfließen, nach einem Regen bleibt es tagelang stehen“, erklärt Simon Danninger (17). Manuel Krump (23) sagt: „Die Steine sind ein großes Problem.“ Außerdem sei der Platz zu klein, wie auch der 16-jährige Patrik Schmid betont. Die Jugendlichen wünschen sich einen Asphaltboden, außerdem wollen sie den Streetsoccerplatz und den Basketballkorb zurück. Wichtig ist ihnen eine zentrale Lage. „Am besten wäre es, der Platz würde neu errichtet“, sagt Kainbacher. Sie kritisiert, dass schon zwei Jahre lang diskutiert wird – ohne Ergebnis. Natalie Oberschmid, SPÖ-Ersatzgemeinderätin, meint: „Wir sind keine Museumsstadt. Es ist viel besser, etwas für die Jugendlichen zu tun.“ Bürgermeister Karl Feurhuber (ÖVP) verspricht: „Wir bauen das Eisenbahnmuseum erst, wenn das Problem mit der Skateranlage gelöst ist.“ Der Wunsch der Jugendlichen sei berechtigt. Nach der Wahl im Herbst müsse eine Entscheidung über den Standort fallen. Eine Möglichkeit bestünde neben dem Eisenbahnmuseum. Am liebsten wäre Feurhuber aber ein Neubau auf dem Weyerfeld. Dazu müsste die Gemeinde einen Teil des Feldes von Iris Porsche erwerben. Voraussetzung für den Verkauf ist eine Änderung des Flächenwidmungsplans am Brandlberg, wo Porsche ein Hotel errichten will.
Museum wird teurer
Über das Modelleisenbahnmuseum wurde im Juni abgestimmt: 13 Gemeinderäte sprachen sich dafür aus, elf dagegen (eine Stimmenthaltung). Nun ist ein weiteres Problem aufgekommen: Der Vorsteuerabzug wurde gestrichen. Feurhuber rechnet mit Mehrkosten von 250.000 bis 300.000 Euro. Die Gemeinde werde in Berufung gehen. „Wenn diese abgelehnt wird, brauchen wir einen neuen Finanzierungsplan.“
Kommentar:
Nicht mehr warten lassen
von Christine Steiner-Watzinger
Die Jugendlichen werden ungeduldig. Kein Wunder: Sie mussten den Skatepark vor Jahren für ein Museum räumen, das noch immer nicht fertig ist – und es vielleicht auch nie wird. Denn immer wieder tauchen Probleme und Unstimmigkeiten auf. Ein Ende ist nicht in Sicht. Das Modelleisenbahnmuseum wird um 250.000 bis 300.000 Euro mehr kosten als die veranschlagte Million, so die letzte Hiobsbotschaft. Ein neuer Finanzierungsplan wird die Gemeinde vor große Herausforderungen stellen. Ob er überhaupt zustandekommt, ist ungewiss. Die Jugendlichen noch länger auf den Skatepark warten zu lassen, ist unfair. Denn sie können nichts für die verzwickte Lage. Darum sollte ihr Wunsch unabhängig vom Museum behandelt und realisiert werden. Denn die Bereitschaft der Politik scheint da zu sein.
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