Frischer Wind im Café Schopenhauer
Seit über 100 Jahren ist es eine Institution im Bezirk: Das alt-ehrwürdige Café Schopenhauer in der Staudgasse 1. Seit Jänner 2012 hat es gleich drei neue Besitzer.
Unternehmensberater und Coach Robert Hackner lenkt seit Jahresbeginn gemeinsam mit seiner Frau und Marketinglady Barbara Jäger die Geschicke des Kaffeehauses. Die drei langjährigen Freunde haben den Betrieb von Vorbesitzer Michael Leiter übernommen - und ihn gleich dazu: Der Ex-Demel Patissier sorgt nämlich als Küchenchef für typische Kaffehaus-Kulinarik und darüber hinaus für exzellente Mehlspeiskreationen, die es übrigens auch "über die Gasse" zum Mitnehmen gibt.
Frühere Stammgäste erkennen "ihr" Schopenhauer garantiert wieder. Es ist luftiger geworden, bei 80 Sitzplätzen auf rund 250 Quadratmetern kommen mit Sicherheit keine Berührungsängste auf, die bequemen Sitzbänke sind in frischen Farben bezogen und die revitalisierten Original-Spieltische in der Mitte laden zum Kartenspielen ein.
Daneben ein bildschöner, alter Karamboltisch, zu dem bald ein zweiter dazukommen wird. "Wir wollen die Tradition des Spielens im Kaffeehaus wieder beleben", so Robert Hackner, denn in Wien gäbe es nur noch wenige Lokale, wo Schach, Backgammon, Karambol oder Karten gespielt werden kann. Alle Spiele sind übrigens vorhanden. Und es hat auch schon ein Pensionisten-Tarockverein hier Quartier bezogen.
"Ich habe meine Studienzeit im Kaffeehaus verbracht", erinnert sich Hackner, ein großer Fan der Wiener Kaffeehausliteraten, allen voran Stefan Zweig. "Er hat mein Bild vom Kaffeehaus geprägt." Aus dem lange gehegten Wunsch, selbst ein Kaffeehaus zu eröffnen, wurde im Jänner 2012 Wirklichkeit. "Wir wollen auch wieder diese klassische Mischung im Publikum erreichen. Das Wiener Kaffehaus lebt ja vom Mix aller sozialen Schichten, aller Generationen." Dabei helfen alle kräftig mit, denn, so Barbara Jäger: "Jeder von uns arbeitet auch im Service oder in der Küche." Neben der wichtigen Büro- und Organisationsarbeit. "Wir haben ja sieben Tage die Woche, von 8 bis 22 Uhr geöffnet." Auch das sei ein Stück Kaffeehaustradition.
Ganz neu am Schopenhauer ist der Schanigarten vor dem Lokal. Dort darf auch geraucht werden, denn im Café selbst ist "non-smoking". Dafür gibt es gratis W-Lan, aber auch den großen Zeitungstisch, dort wo er immer schon war. Sogar das Möbel ist dasselbe wie früher, was alte Fotos beweisen. Und auch der legendäre Oberst Podhajsky, der Retter der Lipizzanerpferde, schaut noch von seinem angestammten Platz auf die Gäste herunter.
Neu ist auch ein tägliches Mittagsmenü um 6,90 Euro und der beliebte Sonntagsbrunch von 10 bis 14 Uhr um 13,90 Euro.
Premiere hat am 21.4. der "Süsse Nachmittag". Da gibt es Torten und süsse Leckereien von Konditormeister Leiter, und zwar soviel man davon naschen kann. Info unter: www.cafeschopenhauer.at
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