Fußgängerzone
Beteiligung in der Servitengasse geht in die nächste Runde
Die Gebietsbetreuung übernimmt nun den Dialogprozess für die Umgestaltung der Servitengasse.
WIEN/ALSERGRUND. Die nächste Runde in der Causa Servitengasse: Die Umgestaltung der Gasse zur Fußgängerzone, die noch heuer begonnen werden soll, hat wie berichtet Freude, aber auch Unmut hervorgerufen. Auch die Parteien in der Alsergrunder Bezirksvorstehung konnten sich bislang nicht auf einen gemeinsamen Plan für den verkehrsberuhigten Bereich einigen.
Nun soll die Gebietsbetreuung einspringen: Nach einem entsprechenden Antrag in der Bezirksvertretungssitzung wird sie einen "breit angelegten, teilweise digitalen Beteiligungsprozess" starten, in dem die Detailplanung für die Fußgängerzone von den Anrainerinnen und Anrainern diskutiert und weiter ausgearbeitet werden soll. Wie genau dieser Prozess aussehen soll, wird in den nächsten Wochen bekannt gegeben. "Ich bin mir sicher, dass damit auch das parteipolitische Kleinklein ein Ende haben wird und dieses Projekt gemeinsam abgeschlossen werden kann", so Bezirksvize Christian Sapetschnig (SPÖ). Bezirksvorsteherin Saya Ahmad (SPÖ) ergänzt: "Ich möchte den öffentlichen Raum neu denken und den Menschen mehr Platz zurückgeben. Alle, die das möchten, sollen mitarbeiten können."
Bei einem Lokalaugenschein in der Gasse waren sehr viele positive Stimmen zur Verkehrsberuhigung zu hören. Man habe die Chance, ein sehr attraktives Grätzel noch schöner zu machen, so der Tenor.
Erweiterung des Servitenmarkts geplant
Besonders angetan von der Idee einer Fußgängerzone ist Werner Dreier, der den Servitenmarkt mit ins Leben gerufen hat. Dieser soll nun erweitert werden: Von der Servitengasse 6 bis vor das Café Luxor soll er sich ziehen. "Die Fußgängerzone würde uns sehr entgegenkommen, denn sonst müssten wir jede Woche einen Antrag stellen, um ein Durchfahrverbot zu erreichen. Das wäre ein sehr großer Aufwand", sagt Dreier.
Für heuer ist ein vergrößerter Markt pro Monat geplant, nächstes Jahr soll es dann jede Woche so weit sein. Unter den neuen Standlern sind auch die Familie Stekovics mit ihren unzähligen Tomatensorten und der Schneckenzüchter Andreas Gugumuck. Sofern es die Corona-Maßnahmen erlauben werden, soll es am 6. Mai erstmals so weit sein. Er wünscht sich von allen Beteiligten Fantasie bei der Gestaltung der zusätzlichen Freifläche.
Skeptisch zeigen sich die unmittelbaren Anwohnerinnen und Anwohner der Gasse, welche die Zufahrtsmöglichkeit vermissen werden. Ob beide Seiten in einen Dialog treten können, wird sich weisen.
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