"Bee.Ed" am Alsergrund
Die Uni Wien hat jetzt eine Million neue Bienen

Das Projekt "Bee.Ed" läuft seit 2019 in Wien. Die offizielle Eröffnung hat aber erst vergangene Woche stattgefunden.  | Foto: Tobias Schmitzberger
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  • Das Projekt "Bee.Ed" läuft seit 2019 in Wien. Die offizielle Eröffnung hat aber erst vergangene Woche stattgefunden.
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Am Alsergrund gibt's ein spannendes Bienen-Projekt der Uni Wien: hier wird nicht nur Wissen über die fliegenden Tierchen gesammelt, sondern von Studierenden auch an Schülerinnen und Schüler vermittelt. 

WIEN/ALSERGRUND. Die Uni Wien hat über eine Million neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bekommen – und fliegen können sie auch noch. Denn an der Nordbergstraße 21, gleich beim hiesigen Gebäude der Universität, stehen in einem Garten mit 800 Quadratmetern seit einiger Zeit 14 Bienenstöcke des Projekts "Bee.Ed".   

"Jeder Stock hält je zirka 80.000 Honigbienen. Das heißt wir haben heuer ungefähr 1.120.000 Arbeiterinnen, die fleißig Honig sammeln", sagt Andrea Möller, Leiterin von "Bee.Ed". Dazu kommen unter anderem noch einige Wildbienen-Arten, die auf dem Gelände leben.

So sieht das "Bee.Ed"-Areal im Neunten aus.  | Foto: Tobias Schmitzberger
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Sieben Kilometer Flugradius

Die Honigbienen kreisen jedenfalls in einem Radius von ungefähr sieben Kilometern um "Bee.Ed". Den Augarten in der Leopoldstadt erreichen sie ebenso wie den Währinger Park oder den Setagayapark in Döbling. "Aber auch der Donaukanal und die Bäume im Umfeld sind für sie natürlich ein beliebtes Areal", so Möller. 

Die "Bee.Ed"-Bienen sind aber nicht nur zum Honig sammeln auf dem Gelände, sondern dienen vorrangig für Lehr- und Forschungszwecke. "Wir wollen mit dem Projekt das Interesse an naturwissenschaftlicher Forschung wecken", erklärt Möller. Einerseits soll Wissen über Bienen vermittelt, andererseits aber auch neues Wissen erlangt werden. 

Auch Imkeranzüge können im Bee.Ed angelegt werden.  | Foto: Marton Varhomoki
  • Auch Imkeranzüge können im Bee.Ed angelegt werden.
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Ein Ort zum Lernen

Denn der Garten ist als Lehr- und Lerngarten konzipiert: nicht nur für Studierende, sondern auch für Schulklassen. "Erstens holen wir hier Lehramts-Studenten und Studentinnen her", sagt Möller. Sie arbeiten ehrenamtlich auch selbst mit den Bienen und helfen bei verschiedenen Arbeiten mit. Sie haben hier aber auch die Möglichkeit, Biologie-Unterricht ganz praktisch und im Freien durchzuführen. 

So wie etwa Julia Kojalek, die Biologie und inklusive Pädagogik  studiert. "Ich war einmal mit einer Schulklasse hier, in der es zum Beispiel auch ein autistisches Kind gab", erzählt sie. Am Anfang wollte das Kind gar nicht zu den Bienen gehen.

Eine Studierende erklärt Kindern etwas über Bienen.  | Foto: Marton Varhomoki
  • Eine Studierende erklärt Kindern etwas über Bienen.
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Erstmal nur Schauen

Kojalek erzählte den Kindern vor Ort einiges über Bienen und benutzte dazu einen eigens angefertigten Schau-Bienenstock. Dieser schaut aus wie ein echter Bienenstock und hat innen auch Holzrahmen, die man herausnehmen kann. Darin befinden sich aber keine echten Waben und Bienen, sondern sie sind nur auf Papier abgedruckt.

So können sich die Kinder vorstellen, wie ein echter Stock aussieht, ohne gleich hingehen zu müssen und Angst vor Stichen haben. Nach dieser "Trockenübung" traute sich nun sogar das autistische Kind, einen Imker-Anzug anzuziehen und zu den echten Bienenstöcken mitzugehen. Diese und weitere Stationen befinden sich auf dem Gelände und helfen, den Kindern die Bienen näher zu bringen. 

Raus aus der Klasse, rein in die Natur

"Die Studierenden können so praktische Erfahrungen im Bio-Unterricht sammeln", erklärt Möller: "Das ist wichtig, weil die Praxis in den Lehramtsstudien doch sehr kurz kommt."

Dazu betreibt Möller hier auch Forschung. Sie überprüft, wie solche praktischen Exkursionen auf die Schülerinnen und Schüler wirken. "Es zeigt sich ganz klar, dass sich die Verbundenheit mit der Natur viel mehr steigern lässt, wenn man Exkursionen ins Freie mit den Kindern macht."

Bei der Eröffnung der "Bee.Ed"-Station hatten die Verantwortlichen gut lachen.  | Foto: AECC Biologie, Univ. Wien
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Die Donauau als Urwald

Immerhin haben gerade Kinder aus benachteiligten Familien in naturfernen Beziehungen oft kaum Bezug zu den Dingen, die im Bio-Unterricht theoretisch gelernt werden. "Einmal waren wir mit einer solchen Klasse in den Donauauen unterwegs", sagt Möller: "Die Schülerinnen und Schüler waren ganz begeistert und glaubten, sie seien im Urwald oder Regenwald gelandet."

Viele hatten so viel Grün wohl tatsächlich noch nie gesehen. Der Lehr- und Lerngarten ist hier eine Möglichkeit für Wiener Schulklassen, dass sie Natur-Exkursionen durchführen können. 

Warst du schon einmal bei einem echten Bienenstock?

Wie man die Tiere fördern kann

Wenn man nun selbst unweit des "Bee.Ed"-Geländes wohnt und die Tiere mit seinen Balkonpflanzen unterstützen will, kann man dies laut Möller übrigens auch tun. "Küchenkräuter sind sehr Bienenfreundliche Pflanzen!", verrät Möller: "Wenn man die am eigenen Balkon pflanzt, Thymian oder Lavendel zum Beispiel, unterstützt man die Bienen."

Auf ihrem eigenen Balkon würden so sogar einige Wildbienen nisten. Und natürlich gibt's von der Expertin noch einen Tipp: "Spritzmittel sollte man auf jeden Fall vermeiden."

Wer den Bienen am Alsergrund also etwas Gutes tun möchte,  kann diese Tipps beherzigen. Mehr Infos zu "Bee.Ed" gibt's übrigens hier

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