Gedenktafel für jüdische Schüler am Erich-Fried-Gymnasium enthüllt
Schon 2003 regte Scarlett Epstein, eine der 120 jüdischen Schülerinnen, die 1938 von den Nazis von der Schule gejagt wurden, dieses Zeichen der Erinnerung an.
"Ihrer Harnäckigkeit und ihrem Engagement haben wir zu verdanken, dass die Namen der Vertriebenen heute für alle ein deutliches Mahnmal sind, dass Greuel wie diese, nie wieder passieren dürfen", erklärte Direktor Günter Maresch anlässlich der Gedenkfeier und Enthüllung der Tafel am 20. März. Für Projektleiter Willi Urbanek und seine Schüler war die Verwirklichung dieser Gedenktafel mehr als nur ein Aufarbeiten der Zeitgeschichte: "Ein persönliches Anliegen!" Unter den zahlreichen Ehrengästen auch Stadtrat Christian Oxonitsch, Bezirksvorsteherin Martina Malyar, Stadtschulratspräsidentein Susanne Brandsteidl und der Vorsitzende des Zukunftsfonds Scholz, der wesentlich zum Zustandekommen der Gedenktafel beigetragen hat.
Freude und Trauer
Scarlett Epstein, 1938 noch die Schülerin Trude Grünwald: "Es ist für mich ein Freudentag, aber auch einer der Trauer. Denn die meisten auf dieser liebevoll gestalteten Tafel haben die Nazizeit nicht überlebt." Die betagte Antropologin, Buchautorin und Professorin, die mit ihrer Familie nach einer Odyssee über Jugoslawien und Albanien in England eine neue Heimat gefunden hat, schritt, gestützt von einer Schülerin, zur Enthüllung der von den Schülern der 3. und 4. Klassen eigenhändig gestalteten Tafel. Am Nachmittag konnte man dann mit der Zeitzeugin persönlich über deren Lebensweg, den sie in ihrem Buch "Es gibt einen Weg - eine Jüdin aus Wien" (Verlag Theodor Kramer Ges.) niedergeschrieben hat. Auch das wieder ein lebendiger Beitrag "Gegen das Vergessen" am Fried Gymnasium in der Glasergasse.
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