Dessous von thezoo
"Eine kleine Freude, die dich durch den Tag begleitet"
Wie Musik aus Kopfhörern soll die Wäsche des neuen Wiener Labels thezoo sein: Belebend, inspirierend und in erster Linie nur für einen selbst bestimmt.
WIEN/ALSERGRUND. Farbenfroh, passgenau, hautfreundlich: Die Dessous, die Marlies Forenbacher in ihrem Alsergrunder Studio designt, sind anders als das, was man in den Unterwäscheabteilungen dieses Landes für gewöhnlich zu sehen bekommt. Und vor allem: Hier gibt es nirgendwo Schaumstoff für "ein bisschen mehr Oberweite"; es gibt keine Reifen, die Brüste in die "richtige" Form zwängen.
Für Theaterproduktionen war die Architektin und Bühnenbildnerin Marlies Forenbacher oft in Frankreich und hat dort bemerkt, wie sehr sich das Verhältnis zur Unterwäsche von dem unsrigen unterscheidet: "Für die Französinnen ist es selbstverständlich, dass man schöne Unterwäsche trägt, ohne dass man sie deshalb gleich herzeigen muss. Es gibt auch viel weniger Push-Ups, während man bei uns früher für kleine Körbchen fast nur Push-Ups bekam."
Schöne Wäsche muss niemand sehen
Für Forenbacher ist dieses Spiel mit versteckter Attraktivität auch ein Ausdruck von Selbstliebe: "Ich habe gelesen, dass die französischen Frauen so sexy sind, weil sie jeden Tag schöne Unterwäsche tragen. Unterwäsche soll eine Freude sein, die dich durch den Tag begleitet, wie Kopfhörer-Musik in deinen Ohren."
Früher hat Marlies Forenbacher gern bunte Bikinis getragen, "weil sich das anfühlt wie ein Sommertag, als könnte man jederzeit ins Wasser hüpfen" – und weil Unterwäsche in anderen Farben als schwarz und weiß hierzulande kaum erhältlich war. Vor einigen Jahren hat sie dann beschlossen, die Lücke, die sie am heimischen Dessous-Markt gesehen hat, selbst zu füllen, und das Label thezoo war geboren. Gedacht ist es für Frauen, die sich mit den Leitsprüchen "strahlen statt verführen" und "unterstützen statt korrigieren" identifizieren können. Und für kleine Brüste, denn Marlies Forenbacher kreiert Bralettes und Triangel-Bras bis Körbchengröße C. Sie wollte Alternativen zu den allgegenwärtigen Push-Ups schaffen und mit dem Klischee aufräumen, dass nur große Brüste schön sind.
Produktion und Fertigung in Europa
Bis die Schnitte für die BHs gepasst haben, musste Forenbacher einige Zeit tüfteln: "Da hat es mir sehr geholfen, dass ich Architektin bin", sagt sie, "der geometrische Zugang hat dann schließlich geklappt." Forenbacher geht es aber nicht nur um Aussehen und Tragekomfort, sondern auch um den Stoff der Wäsche. "In Asien zu produzieren kam für mich nie in Frage", sagt sie, zu unsicher und gefährlich seien die Inhalte von Farbe und Garn. Von der Faser über die Bände bis zur Produktion wird bei thezoo alles in Europa gefertigt, ein Gutteil davon sogar in Österreich. Die ersten beiden Kollektionen sind aus französischer Mikrofaser, die aktuelle Herbstkollektion schließlich ist aus einer österreichischen Buchenholzfaser. "Es war nicht einfach, nachhaltiges Material zu finden, das gleichzeitig guten Halt gibt", sagt Forenbacher. Die Holzfaser ist ein wenig dicker als die Mikrofaser und nicht ganz so elastisch, perfekt für Wäsche für die kältere Jahreszeit. Die Farben, die Forenbacher für die aktuelle Kollektion gewählt hat, sind auch ein wenig zarter und nicht so poppig wie bei den früheren Modellen.
Und noch einen Vorteil hat die Naturfaser: "Es ist wissenschaftlich erwiesen, das der Stoff durch seine hohe Atmungsaktivität und seine antibakteriellen Eigenschaften einen Erholungseffekt für die Haut birgt", erzählt die Designerin. Mit farbenfroher Unterwäsche auf der Haut und guter Musik im Kopfhörer ist man auch für einen grauen Novembertag gut gerüstet.
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