Freiweillige verteilen Tee an Flüchtlinge am Hernalser Gürtel
- Elisabeth L. und Darpan S. sind am Morgen schon um 7 Uhr zur Stelle: mit heißem Tee, Sandwiches und warmen Kleidungsstücken für Flüchtlinge
- hochgeladen von Ulrike Kozeschnik-Schlick
Freiwillige verteilen seit vergangenem Herbst vor dem Bundesamt für Asyl Tee an Flüchtlinge.
Es ist 5 Uhr früh. Die Warteschlange vor dem Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl am Hernalser Gürtel wird immer länger. Hier warten Flüchtlinge, die einen Asylantrag stellen wollen, Dokumente oder andere Ausweise brauchen.
Oft müssen sie stundenlang in der Kälte ausharren.
Anrainerin Elisabeth L. fing deshalb vergangenen Oktober damit an, den Flüchtlingen heißen Tee zu bringen. "Ich bin mit der U-Bahn am Bundesamt vorbeigefahren und habe mich über die vielen Menschen gewundert", sagt sie. Sie erkundigte sich, warum hier hunderte Menschen, darunter viele Frauen mit kleinen Kindern, im Freien warteten. "Am nächsten Tag habe ich zum ersten Mal Thermoskannen mit heißem Tee vorbeigebracht." Mittlerweile hilft eine kleine Gruppe Freiwilliger bei der Verteilung von Tee an die Flüchtlinge. "Wer bei uns mitmacht, tut das aus Überzeugung, Menschlichkeit und ganz ohne Hintergedanken."
Elisabeth L. meint zu ihrer Aktion: "Es ist nur ein kleiner Beitrag, den ich leisten kann, aber den leiste ich gerne." Bei jedem Besuch bringt die Helferin neben warmen Getränken auch etwa 50 Brötchen sowie Hauben, Handschuhe und Decken mit.
Freundlichkeit und Dank
Es komme auch viel Freundlichkeit und Dankbarkeit von den Flüchtlingen zurück. "Ein 80-jähriger Syrer wollte mir aus Dankbarkeit unbedingt auch etwas schenken. Er holte aus seiner Jacke Nüsse, die er sich seit Wochen aufgespart hatte, und teilte sie mit mir. Da sind mir fast die Tränen gekommen." So etwas könne man nur hier erleben, ist Helferin Elisabeth L. überzeugt. Sie wird bestimmt wieder um 5 Uhr mit Tee vor der Tür stehen.
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