Alsergarten
Gemeinsam garteln an der Rossauer Lände
Oberhalb des Donaukanals gibt es seit wenigen Monaten einen neuen Gemeinschaftsgarten. Im Sommer sollen hier auch Konzerte stattfinden.
ALSERGRUND. Auch 2020 hat sich Positives getan und es sind neue Dinge entstanden: So gibt es seit dem Frühjahr einen neuen Gemeinschaftsgarten an der Rossauer Lände, nicht auf Höhe des Donaukanals, sondern oben neben der Straße. Auf etwa 300 Quadratmetern wurde über den Sommer auf einer Fläche im Diana-Budisavljević-Park, dort wo die Glasergasse in die Lände mündet, gemeinsam gegartelt.
Nun machen die Mitglieder den nächsten Schritt und gründen mit dem "Alsergarten" einen eigenen Verein. "Im April haben wir die Hochbeete gebaut und im Sommer, als die Ausgangsbeschränkungen gelockert waren, gleich einige Aktionen und Feste machen können", sagt Rebecca Huber.
Der Garten ist für alle zugänglich, es gibt einen Nutz- und einen Wildgartenbereich. "Derzeit sind wir natürlich eingeschränkt und können uns nicht persönlich treffen", ergänzt sie.
Die Lage des Gartens eignet sich perfekt für Kooperationen: So wurde die Gartenfläche sowohl vom nahegelegenen Jugendzentrum Juvivo in der Schulz-Straßnitzkigasse als auch von den Kindern aus dem Diakonie-Haus, in dem Geflüchtete wohnen, bereits genutzt. "Wir haben mit den Kindern Hochbeete und Pflanzenkisten gebaut und wir versuchen ihnen Umweltbewusstsein, Ernährung und Klimaschutz näher zu bringen", erzählt Huber und ergänzt, dass die Zusammenarbeit noch ausgebaut werden soll: "Wir wollen auch ins Bildungsgrätzel einsteigen."
Die etwa 25 Gärtnerinnen und Gärtner haben die bestehenden Flächen natürlich auch bepflanzt. Sie gärtnern biologisch und ziehen die meisten ihrer Pflanzen selbst. "Natürlich wird hier, da es sich um eine öffentliche Fläche handelt, nicht so viel geerntet", sagt Huber, "immer wieder reißen die Vorübergehenden etwas aus oder schmeißen etwas um." Aber um eine reiche Ernte geht es erst in zweiter Linie – "obwohl es natürlich schon schön wäre, wenn etwas übrig bliebe" – im Vordergrund soll die Gemeinschaft und das gemeinsame Arbeiten stehen. Das Projekt wurde schon im Rahmen des Klimaschutzpreises Alsergrund, des klip 9, ausgezeichnet.
Kleine Tribüne für Konzerte
In der kommenden Saison sollen sich Kleingruppen um die einzelnen Beete kümmern. Daneben gibt es ein Gemeinschaftsbeet für die Jugendlichen und die Bewohnerinnen und Bewohner des Diakonie-Hauses. Aber das ist noch nicht alles: Die Pläne für den nächsten Sommer umfassen auch eine kulturelle Schiene. "Wir wollen einen Kulturbereich mit einer Tribüne aufbauen und kleine Konzerte auf die Beine stellen", erzählt Huber. Gerade in Zeiten von Corona kann sie sich vorstellen, dass das Interesse nach innerstädtischen Freiluftveranstaltungen groß ist.
Wer nun Interesse bekommen hat, sich an dem Projekt zu beteiligen, kann einfach ein E-Mail an post@alsergarten.wien schreiben. Dann kann man an einem Online-Plenum teilnehmen und die Gärtnerinnen und Gärtner kennenlernen.
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