Hausapotheken in Gefahr
Die derzeit rund 860 Hausapotheken stellten für Landarztpraxen eine Überlebensbedingung dar, sagt Gert Wiegele. Er ist selbst Landarzt in Kärnten und Obmann der Bundessektion Allgemeinmedizin in der Österreichischen Ärztekammer (ÖÄK). Die Gesetzesänderungen der letzten Jahre haben dazu geführt, dass Hausapotheken in allen Gemeinden geschlossen werden müssen., in denen sich öffentliche Apotheken niederlassen. Auch gut gemeinte Übergangsbestimmungen konnten diesen Trend nicht aufhalten. Schlimmer noch: Selbst wenn sich in solchen Gemeinden ein Nachfolger für eine Landarzt-Praxis findet, so verhindert das Apothekengesetz, dass ihm eine Hausapotheke bewilligt werden kann.
Daher finden sich sogar für sehr attraktive Standorte oft keine Jungärztinnen oder
-ärzte mehr, die eine Landarztpraxis übernehmen würden. Denn sie können den Patienten das gewohnte Service einer Hausapotheke nicht mehr bieten. Für die Patienten heißt das oft, dass sie nachts oder am Wochenende mitunter weite Strecken zur nächsten öffentlichen Apotheken fahren müssen. Immerhin gibt es in vielen Regionen nachts überhaupt keine öffentlichen Verkehrsmittel und am Wochenende nur sehr eingeschränkten Betrieb.
Wiegele: „Auf lange Sicht gefährdet das die gesamte medizinische Versorgung in einer Region.Immer öfter wandern auch Landärzte ab oder treten früher als geplant in den Ruhestand."
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
1 Kommentar
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.