George Cresswell
St. Anna Kinderkrebsforschung hat neuen Bioinformatiker
Der britische Bioinformatiker George Cresswell ist seit kurzem Principal Investigator an der St. Anna Kinderkrebsforschung und baut eine eigene Gruppe auf. Damit wird der zunehmenden Bedeutung der Bioinformatik in der Krebsforschung Rechnung getragen.
WIEN/ALSERGRUND. Der britische Bioinformatiker George Cresswell beschäftigt sich seit seiner Studienzeit mit unterschiedlichen Formen von Kinderkrebs, vor allem mit dem Nephroblastom. Als Principal Investigator an der St. Anna Kinderkrebsforschung wird er sich evolutionsbiologischen Grundlagen von Krebszellen widmen und so versuchen, deren Entstehung besser zu verstehen und vielleicht sogar vorhersagen zu können.
Zumindest seitdem die Genom-Sequenzierung in den Alltag der biologischen Wissenschaften eingekehrt ist und die medizinische Forschung revolutioniert hat, sind auch Bioinformatikerinnen und -informatiker nicht mehr aus den Forschungsinstituten wegzudenken. Expertinnen und Experten im Lesen biologischer Daten sind heutzutage besonders gefragt – auch in der St. Anna Kinderkrebsforschung am Alsergrund.
Nun hat das Institut einen jungen, aufstrebenden Bioinformatiker nach Wien geholt, der als Principal Investigator eine eigene Gruppe aufbaut: George Cresswell. Der im Nordwesten Englands aufgewachsene Wissenschafter hat Biochemie an der University of Manchester studiert.
Einblick in die DNA
Inmitten eines ersten Booms von Anwendungen der Genom-Sequenzierungen lernte Cresswell recht schnell, wie diese Technologie funktioniert. Das Sammeln von genetischen Daten galt schon damals als großer Fortschritt, um für die Zellentwicklung wichtige Vorgänge zu verstehen und damit einen erstaunlichen Einblick in die DNA der Zelle und deren Zusammensetzung zu ermöglichen.
Im Zuge eines Austauschprogramms verschlug es ihn erstmals 2011 für 13 Monate nach Wien – und zwar an den Wiener Sitz des deutschen Pharmaunternehmens Boehringer-Ingelheim: „Ich habe damals sehr viel gelernt“, so Cresswell. Ein Biomathematiker erklärte ihm, dass er mit Bioinformatik genau die Technik erlernen würde, mit der er die gewonnenen Daten bestmöglich interpretieren könnte.
Creswell teilt den Traum des Instituts, kein Kind solle mehr an Krebs sterben. Das sei gar nicht so unrealistisch, wie es vielleicht klingt. Und wieder verweist Cresswell auf die stark verbesserten Überlebensraten. Er werde jedenfalls seinen Teil dazu beitragen, dieses Ziel zu erreichen.
St. Anna Kinderkrebsforschung
Die St. Anna Kinderkrebsforschung (St. Anna Children’s Cancer Research Institute, CCRI) ist eine internationale und interdisziplinäre Forschungseinrichtung, die das Ziel verfolgt, durch innovative Forschung diagnostische, prognostische und therapeutische Strategien für die Behandlung von an Krebs erkrankten Kindern und Jugendlichen weiterzuentwickeln und zu verbessern.
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