Brigittenau: Schüler des TGM bauen Lego-Bioreaktor
Ein Versuchsmodell der Brigittenauer Schule könnte der Medizin weiterhelfen.
BRIGITTENAU. Schüler des TGM entwickeln einen neuen Bioreaktor, mit dem man Bänder für beschädigte Gelenke züchten kann. Wissenschaftler testen zurzeit, ob sich der Prototyp der jungen Kollegen in der Praxis bewährt.
Die Schüler fertigten das Modell aus Lego-Bausteinen und Metall-Profilen an.
Bioreaktoren dienen dazu, Zellen zu vermehren. In der Medizin will man sie in einigen Jahren dafür verwenden, um aus Stammzellen neue Bänder, Knorpel oder Muskeln wachsen zu lassen. Dazu muss der Bioreaktor das Zellgewebe auf eine ganz bestimmte Art bewegen. Zieht man etwa rhythmisch am Gewebe, dann wird es zu einem Band oder einer Sehne.
Keine Verschmutzung
Die Schüler erfanden dafür eine neue Methode. Bisherige Versuchsreaktoren ziehen durch kleine Kolben oder Stangen am Stammzellen-Gewebe. Dadurch können sich jedoch Verunreinigungen einschleichen, weil sich mechanische Teile nicht luftdicht versiegeln lassen. Nach einer Idee des Boltzmann-Instituts bauten die Schüler ein Modell, das stattdessen mit Magneten arbeitet. Gewebe und Magnet werden gemeinsam in einen Glasbehälter eingeschlossen und durch Magnetkraft von außen bewegt. Der Behälter bleibt dicht, das Gewebe bleibt steril.
„Der Erfindergeist der jungen Leute könnte zu einem medizinischen Gerät führen“, so der stolze TGM-Direktor Karl Reischer. Die Schüler fertigten das Modell aus Lego-Bausteinen und Metall-Profilen an. Der erste Entwurf war eine Diplomarbeit in der Richtung Biomedizin- und Gesundheitstechnik. Der Ansatz wirkte so überzeugend, dass Wissenschaftler der Fachhochschule Technikum Wien die Erfindung ausführlich testeten.
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