Gefahr: Biberschäden am Donaukanal

- Winternahrung der Biber sind Baumrinden, auch stauen die Tiere mit angenagten Bäumen Wasser zum Schutz ihrer Höhleneingänge.
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- hochgeladen von Kathrin Klemm
Nagetiere gefährden Bäume entlang des Kanals. Bezirksrat Michael Howanietz hat Ideen zur Problemlösung.
Nach ihrer Ausrottung im 19. Jahrhundert siedelte man die Biber in den 60er-Jahren wieder in den Donauauen an. Derzeit leben 180 bis 200 der geschützten Nager in Wien.
Sichtbare Biberspuren gibt es am Ufer des Donaukanals bis zum Nussdorfer Steg.
"Angenagte Pappeln gefährden die Bevölkerung, wenn man sie nicht rechtzeitig fällt", sorgt sich der stellvertretende Bezirksvorsteher und Bezirksrat, Michael Howanietz.
Handlungsbedarf
Die Rinde der Pappeln ist Winternahrung der Nager, gleichzeitig stauen Biber mit angenagten Bäumen Wasser auf, um ihre Höhleneingänge zu schützen. Das Annagen verursacht tiefe Wunden, durch die Nässe, Pilze und Sporen eindringen, weshalb die Bäume absterben können. Auch andere Tiere der Region sind gefährdet. „So erfreulich die Anwesenheit der Biber ist, schafft sie doch Probleme für viele Singvogelarten, die in alten Bäumen reiche Nahrungsquellen für die Jungenaufzucht finden“, so der gelernte Ornithologe Howanietz.
Der Bezirksrat möchte Schäden entgegenwirken: Erstens soll eine üppigere Ufervegetation zu weniger Schäden bei alten Bäumen und zu einem jüngeren Pflanzenbestand führen. Zweitens soll eine Meldestelle und unmittelbares Handeln des Magistrats Schäden vermeiden. „Durch die parkähnliche Gestaltung des Donaukanalufers ist die erste Idee nicht realisierbar. Bei der zweiten verhütet ein sofort angebrachtes Gitter an Bäumen die Biberspuren“, so Howanietz. Vorhandene Gitter brachte man an bereits beschädigten Pappeln an, was ein langsames Absterben aber nicht verhindert.
Für den Donaukanal sind zwei Stellen zuständig. Viadonau betreut den unteren Böschungsbereich, das Stadtgartenamt den oberen. Viadonau spricht sich gegen Howanietz Ideen aus. „Der Donaukanal ist ein Hochwasserschutzbauwerk. Übermäßige Vegetation könnte im Hochwasserfall beispielsweise ein Problem durch Verklausung bedeuten“, erklärt Christoph Caspar, Sprecher von viadonau. Darüber hinaus kümmern sich Experten mit regelmäßigen Erhaltungsarbeiten um die Pflege und Sicherung des unteren Böschungsbereiches. "Dabei wurden und werden laufend Bäume eingegittert, dies betrifft auch die noch nicht angebissenen Stämme“, so Caspar. Vor Ort macht der Gewässermeister eine Ersteinschätzung und setzt Maßnahmen wie Einzäunung, Entfernen des Baumes oder Totholz. Besondere Rücksicht nimmt man auf Biberverbiss.


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