Kleinkunst ganz groß

Andreas Fuderer (l.) und Fritz Aumayr bringen Kabarett auf die Einkaufsmeile.
  • Andreas Fuderer (l.) und Fritz Aumayr bringen Kabarett auf die Einkaufsmeile.
  • hochgeladen von Michael Riedmüller

Mitten auf der Mariahilfer Straße entsteht derzeit in einem alten Ballsaal eine neue Kleinkunstbühne. 360 Personen sollen dort ab nächstem Jahr Platz finden.

Wenn die große, braune Holztür aufgeht, sind die meisten Besucher erstaunt. Denn, was man hier zu sehen bekommt, damit rechnet wohl kaum jemand, der die unscheinbare Passage in der Mariahilfer Straße 81 betritt. Hinter der Tür befindet sich ein großer Ballsaal mit Engelsfiguren und goldenem Stuck an der Wand. Derzeit steht der Raum leer, aber am 3. Jänner eröffnet dort das neue Kabaretthaus „Stadtsaal“. Mit einer Besucherkapazität von 360 Personen wird es das größte Kleinkunsttheater Wiens sein. Verantwortlich dafür zeichnen Fritz Aumayr und Andreas Fuderer, zwei Spezialisten ihres Fachs: Aumayr gründete das Spektakel, die Kulisse und das Vindobona – Fuderer leitet das Kabarett Niedermair.

Kabarett vom Feinsten
Die Motivation für dieses Riesenprojekt? „Wir wissen, dass der Bedarf dafür besteht“, sagt Fuderer. Das Niedermayr beispielsweise platze aus allen Nähten. „Und auch die Künstler stehen hinter uns“, erklärt Aumayr, der nach dreißig Jahren Business über ein großes Netzwerk verfügt. Deshalb verwundert es kaum, dass sich Kabarett-Größen im „Stadtsaal“ ein Stelldichein geben. So findet zur Eröffnung ein einwöchiges Kleinkunstfestival statt, bei dem auch Josef Hader zu sehen sein wird.

Vom Hotel-Ballsaal zur Bühne
Seit mehr als drei Jahren waren Aumayr und Fuderer auf der Suche nach einem geeigneten Ort für das Projekt. Dass sie letztendlich diesen perfekten Saal mitten auf der Mariahilfer Straße gefunden haben, sei Zufall und das Glück der Suchenden gewesen. Bis 1986 gehörte der Ballsaal zum Hotel Münchnerhof. Danach wurde er vom benachbarten Verein für Konsumenteninformation genutzt. Bis Jänner wird der Saal umgebaut, um dann wieder seinem ursprünglichen Zweck nachzukommen – nämlich dem Vergnügen. Neben Kabaretts sind Musikaufführungen sowie Theaterprojekte geplant.

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