Neuer Radweg am Bahndamm
Es ist eine Jahrhundert-Chance für die Brigittenau: Der Bahndamm vom Nordwestbahnhof als „grüne Rad-Autobahn“.
Bald ist der Nordwestbahnhof Geschichte. Auf dem riesigen Areal wird – nach einer Sanierung des kontaminierten Bodens – ein neuer Stadtteil entstehen. An sich nichts Besonderes, wäre da nicht die Bahntrasse, die vom noch in Betrieb befindlichen Bahnhof bis nach Nußdorf führt. „Fast eineinhalb Kilometer Radweg auf einem Bahndamm quer durch den ganzen Bezirk“, ist Martin Forstner von der Gebietsbetreuung 20 schon jetzt begeistert. Die Idee geistert schon länger herum. Der grüne Vordenker Christoph Chorherr hatte die Bahntrasse schon im Visier.
Erst nach einem von der Gebietsbetreuung initiierten Ideenwettbewerb wurde auch Neo-Planungsstadträtin Maria Vassilakou auf das Projekt aufmerksam.
Der Brigittenauer SP-Bezirkschef Hannes Derfler forciert das Vorhaben ebenso: „Die ÖBB brauchen sich keine Gedanken über die Entfernung des Bahndammes und der Brücken zu machen. Und wir sparen uns jede Menge Verwaltungskram.“
Verbindung bis nach Döbling
Die Win-Win-Situation würde so aussehen: Die Gleise werden zwischen Nordwestbahnhof und Brigittenauer Sporn entfernt. Auf der Trasse ist genügend Platz für einen breiten Radweg und auch Grünbereiche. Roland Tusch vom Institut für Landschaftsplanung der Universität für Bodenkultur ließ seine Studenten an das Projekt heran. „Die Ergebnisse sind zum Teil sensationell“, freut sich Martin Forstner. Der Chef der Gebietsbetreuung wünscht sich, dass die Bahntrasse zur neuen Bezirksader wird mit vielen Knotenpunkten und Auffahrten. Eine ähnlich barrierefreie Verbindung, die auch für die Döblinger und Leopoldstädter von großem Interesse wäre. Diese Form gibt es nur in den USA, wo man sich ebenfalls stillgelegte Bahnstrecken zunutze machte.
Entlang der Trasse leben rund 7.000 Brigittenauer. Wie viele davon künftig auf ein Auto verzichten würden, ist noch gar nicht abzuschätzen. Wichtig ist für Forstner deshalb auch die entsprechende Infrastruktur am Nordwestbahndamm. Sowohl gewerblich – eine große Chance zum Beispiel für die E-Bike-Branche – als auch gastronomisch.
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