Hannovermarkt im Zwanzigsten
Mär von der Wohnstraße in der Othmargasse
Anrainerinnen und Anrainer beklagen, dass kürzlich gesetzte Maßnahmen rund um den Hannovermarkt keine Wirkung zeigen.
WIEN/BRIGITTENAU. Verkehrschaos, permanente Lärmbelästigung und zugemüllte Straßen im Bereich des Hannovermarkts, besonders bei der Wohnstraße Othmargasse – diese Punkte prangert die Brigittenauer Bürgerinitiative "Die 20er*innen" seit längerer Zeit medienwirksam an. "Am Samstag spitzt sich die Situation zu, da ist Markttag", erklärt Otto Mittmannsgruber von der Initiative. Er selbst wohnt im Grätzel und wird oft Zeuge von Missachtungen der Verkehrsregeln und der rabiaten Art der Autofahrer.
"Ich glaube, dass viele Leute nicht wissen, was eine Wohnstraße ist und welche Verkehrsregeln hier herrschen", beschreibt er die Situation weiter. Viele wissen offenbar nicht, dass die Othmargasse eine Wohnstraße sei und daher nur im Schritttempo befahren werden dürfe. Außerdem parken viele Menschen ihre Autos in zweiter Spur, um ihre Einkäufe am Markt zu erledigen – weise man diese auf ihr falsches Verhalten hin, würde oft aggressiv reagiert werden.
Kundschaft im Grätzel
Die Anrainerparkplätze, die im Zuge der Umgestaltung der Wohnstraße errichtet wurden, werden laut Mittmansgruber auch ignoriert. Wieso Marktbesucherinnen und -besucher überhaupt mit dem Auto kommen, ist ihm und seiner Kollegin Eva Barilich unbegreiflich. Sei das Grätzel mit den Öffis doch so gut angebunden und das fußläufige Einzugsgebiet so dicht besiedelt: "In unmittelbarer Nähe wohnen mehrere tausend potenzielle Kunden."
Im Fall des Falles könne man auch auf die nahegelegene Parkgarage zurückgreifen. Die Othmargasse ist auch die Verbindungsstraße zur Klosterneuburger- und Treustraße und damit eine stark frequentierte Zufahrtsstraße – was zum Rasen verleitet. Außerdem monieren die Aktivistinnen und Aktivisten, dass für die Umgestaltung eine "erschreckend hohe Summe von mehr als 150.000 Euro" ausgegeben wurde, die "nur in nicht lesbare Schilder investiert wurde".
Umgestaltung letztes Jahr
Um den Schnellfahrerinnen und -fahrern Einhalt zu gebieten, wurden im August 2021 Bodenschwellen montiert und laut der Pressestelle des Bezirksvorstehers Hannes Derfler (SPÖ) zeigen diese auch Wirkung. Weiters heißt es aus dessen Büro, dass ein weiteres Eindämmen des Individualverkehrs, wie bereits des Öfteren erklärt, nicht möglich sei. Durch den Markt sei mit einem gewissen Verkehr durch die Zustellerinnen und Zusteller zu rechnen.
Das Marktamt erklärt auf Anfrage der BezirksZeitung, dass die Straßen rund um den Markt nicht zu seinem Zuständigkeitsbereich gehören und man sich die Hände gebunden sieht.
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