Wahlbeisitzerin
Bundespräsidentenwahl – Backstage
Meine Tochter ist auf Einladung der Bezirks-SPÖ Brigittenau bei der heutigen Wahl Beisitzerin. Da sie hauptberuflich Anglistikstudentin ist und abgesehen von der Familienbeihilfe über kein eigenes Einkommen verfügt, freut sie sich über jede Art von Nebeneinkommen. Für diesen Job, der von 06:15 bis 18:00 am Sonntag dauert, gibt es 20 Euro für das Mittagessen und 80 Euro für die Beisitzer Tätigkeit. Viel Geld, für eine Studentin, deren Eltern Pensionisten sind und auch nicht gerade mit Geld um sich werfen können.
Als es nun um die Auszahlung ging wurde sie aufgefordert, die 20 Euro Essensgeld zu nehmen und die 80 Euro der Partei zu spenden. Das sei so üblich, wurde sie „belehrt“.
Meine Tochter erklärte der Gehorsam fordernden Parteisoldatin, dass sie eine nicht gerade begüterte Studentin sei, die sowohl mit ihrer Arbeitszeit als auch mit den zur Verfügung stehenden finanziellen Mitteln wohlüberlegt haushalten muss und verweigerte die Parteispende.
Liebe SPÖ, wenn ihr moralisch und finanziell derart bankrott seid, dass ihr von euren WahlbeisitzerInnen das Honorar für deren Tätigkeit als Spende verlangt, dann teilt es den Leuten vor Arbeitsantritt mit. Das wäre fair. Ein Verhalten, wie es hier gezeigt wurde, ist letztklassig und einer Sozialdemokratie nicht würdig.
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