Lorenz-Böhler & Meidling
Rechnungshof kritisiert Umgang mit AUVA-Kliniken

- Das AUVA-Traumazentrum Wien Brigittenau, ehemals Lorenz-Böhler Unfallkrankenhaus, wurde im März 2024 geschlossen.
- Foto: AUVA
- hochgeladen von Kathrin Klemm
Der Rechnungshof bemängelt in einem kürzlich veröffentlichten Bericht die Allgemeine Unfallversicherungsanstalt (AUVA). Vor allem die teilweise Schließung des vormaligen UKH Lorenz Böhler in der Brigittenau wird kritisiert. Aber auch einige Kosten beim Ausbau in Meidling hätte man sich sparen können, so die Prüfer.
WIEN/BRIGITTENAU/MEIDLING. Die teilweise Schließung des ehemaligen Unfallkrankenhauses (UKH) Lorenz Böhler in der Brigittenau sorgt für Kritik des Rechnungshofs. In seinem aktuellen Bericht macht er jahrelange Versäumnisse der Allgemeinen Unfallversicherungsanstalt (AUVA) bei der Sanierungsplanung für diese Entwicklung verantwortlich.
Im März 2024 gab die AUVA bekannt, den Betrieb des Trauma- und Rehabilitationszentrums Wien – Standort Brigittenau (ehemals UKH Lorenz Böhler) teilweise einzustellen und zu verlagern. Der Grund: Erhebliche bauliche und brandschutztechnische Mängel, die eine Sanierung im laufenden Betrieb unmöglich machten.
Fehlender Überblick
Laut Rechnungshof hätte die AUVA den Sanierungsbedarf frühzeitig erkennen und entsprechende Maßnahmen setzen müssen. Jahrelang habe jedoch ein umfassender Überblick über den Zustand der Immobilie gefehlt. Die AUVA entgegnet, dass alle gesetzlich vorgeschriebenen Prüfungen durchgeführt worden seien. Die Mängel seien jedoch lange unentdeckt geblieben, da sie unter Farbschichten verborgen waren. Erst eine umfassende Bestandsanalyse Anfang 2024 habe den massiv mangelhaften Brandschutz ans Licht gebracht.

- Das Traumazentrum Brigittenau musste wegen erheblichen baulichen und brandschutztechnischen Mängel teilweise schließen.
- Foto: EVA MANHART / APA / picturedesk.com
- hochgeladen von Kevin Chi
Ein weiteres Problem für die Prüfer des Bundes sei das lange fehlende zentrale Immobilienmanagement der AUVA. Bereits 2018 habe die interne Revision empfohlen, eine eigene Abteilung für Immobilienverwaltung einzurichten – doch erst Ende 2023 sei diese tatsächlich geschaffen worden. Die AUVA betont jedoch, dass ihre Immobilien auch davor professionell verwaltet worden seien und die neue Abteilung lediglich eine Weiterentwicklung darstelle.
Ungeplante Kosten
Laut Bericht des Rechnungshofs zeigt sich die mangelnde langfristige Planung auch bei Neubauprojekten. So hätten sich die ursprünglich veranschlagten Kosten für das Trauma- und Rehabilitationszentrum Meidling mehr als verdoppelt.

- Das Traumazentrum Meidling baut bis 2027 aus. Errichtet wird ein eigenes Rehab-Zentrum.
- Foto: Karl Pufler
- hochgeladen von Karl Pufler
Die AUVA erklärt dazu, dass die steigenden Kosten unter anderem auf eine erweiterte Flächenplanung und gestiegene Anforderungen an Raum- und Funktionsprogramme zurückzuführen seien. Zudem habe sich die Bauwirtschaft in den vergangenen Jahren erheblich verteuert – ein Faktor, den man nicht beeinflussen könne.
Mehr Transparenz
Der Rechnungshof empfiehlt der Unfallversicherungsanstalt, das Immobilienmanagement weiter zu verbessern, Sanierungsbedarfe frühzeitig zu erkennen und Investitionsentscheidungen transparenter zu gestalten.
Die AUVA verweist darauf, dass Instandhaltungs- und Sanierungsmaßnahmen bereits in der jährlichen Finanzplanung berücksichtigt würden. Seit 2022 werde der Zustand der Liegenschaften regelmäßig erhoben und als Grundlage für strategische Entscheidungen genutzt. Dennoch mahnt der Rechnungshof, dass eine vorausschauendere Planung notwendig sei, um Fälle wie die Teilschließung des UKH Lorenz Böhler künftig zu vermeiden.




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