Grinzings Winzer fürchten um ihre Existenz
In Grinzing verschwinden nicht nur die Heurigen, sondern auch die kleinen Weinanbauflächen.
Vom Weinbau zum Bauland. An die generelle Notlage im einst so berühmten Grinzing haben sich die Bewohner mittlerweile gewöhnt. „Der damalige Planungsstadtrat Rudi Schicker hatte vor Jahren noch versprochen, Grinzing wieder an seine Blütezeit heranzuführen. Reine Worthülsen, wie wir sie von Politikern gewohnt sind“, sagt Michael Lenzenhofer. "Am Kahlenberg sind 15 Hektar Weinanbaufläche parzelliert. Wenn diese in Bauland umgewidmet werden, ist das das Aus für die Grinzinger Weinbauern", sagt Franz Hengl.
Der für den Titel „Weltkulturerbe“ kämpfende Pensionist unterstützt die alteingesessenen Weinbauern. Denn jetzt geht es nicht nur ums Heurigensterben, sondern auch um den Verlust der Anbauflächen.
„Auch wenn die kleinen Betriebe wie Schöll oder Maly sich noch über Wasser halten können, verschwinden deren Anbauflächen sukzessive von der Landkarte“, erklärt Hengl. Die Kleinen verkaufen an die Großen wie Hans Schmid oder Lenikus.
Spekulanten am Werk?
Lenzenhofer: „Was ja nicht weiter tragisch wäre, solange die Weinberge in österreichischer Hand bleiben. Was ist aber, wenn jemand an eine chinesische oder russische Investorgesellschaft verkauft? Dann können wir zusperren."
Hengl lastet der Stadt Wien die Schuld an: „Das Weingut Cobenzl wird von der Stadt Wien betrieben und verkauft seinen Wein sehr günstig. Und wir bleiben auf unseren Flaschen sitzen!"
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.