Heidelinde Twaroch
Niveauvolles Theater voller Leidenschaft
Im Neuen Theater in Döbling wird derzeit "Der zerbrochne Krug" von Heinrich von Kleist geprobt.
WIEN/DÖBLING. Intendantin Heidelinde Twaroch war ihr Weg auf die Theaterbühne keinesfalls vorgezeichnet. Von den Auftritten, die fast jeder im Schultheater aufweisen kann, mal abgesehen. Da es sich in ihrer Jugend allerdings nicht schickte diesen Beruf auszuüben, studierte sie vorerst für ein Lehramt in Deutsch und Englisch. Bald darauf entschloss sie sich, Flugbegleiterin zu werden. Hinaus in die weite Welt zu reisen, war für 35 Jahre ihr Bestreben.
Doch jedesmal, wenn sie wieder festen Boden unter den Füßen hatte, zog es sie auf die Bühne zurück. Dort bekleidete sie zahlreiche Rollen. So ging sie ihrer Leidenschaft nach und fand einen Ausgleich für ihren fordernden Beruf. Auf vierzig Jahre Bühnenerfahrung kann sie mittlerweile zurückblicken. Sie absolvierte eine Ausbildung in Schauspiel und eine in Regie. Sie kann sogar eine professionelle Sprechausbildung vorweisen. Im Jahr 2005 gründete sie schließlich das "Neue Theater in Döbling", welches die Räumlichkeiten im Saal der Volkshochschule in der Gatterburggasse bespielt. „Wir spielen klassische Stücke von Johann Nestroy, Arthur Schnitzler bis hin zu Oscar Wilde und Molière“, gibt Twaroch einen kleinen Einblick in das umfassende Repertoire.
Großes Ensemble
Bis zu 30 Mitglieder weist ihr Stammensemble auf. Talentierte Laiendarsteller und Profis zählen dazu. Von einer Vorstadtbühne kann man nicht sprechen. Die Herangehensweise, mit der Twaroch ihre Protagonisten anspornt, ihnen das Beste herauslockt, ist erwähnenswert und sonst nur auf den großen Bühnen zu beobachten. „Es ist die Liebe zum Theater, aber auch die Hingabe meiner Schauspieler, die mich seit nunmehr 16 Jahren immer wieder anspornt, neue Stücke zu inszenieren“, so Twaroch.
Zwei verschiedene Aufführungen pro Jahr, für welche die Truppe bis zu fünf Abende in der Woche probt. Um Ton- und Lichttechnik kümmert sich ihre Schwester. Sogar Kulissen und Bühnenbilder werden selbst gestaltet. Dabei wird gesägt, gezimmert, gemalt und arrangiert, bis das erforderliche Ambiente geschaffen ist. Kostüme sind in Hülle und Fülle vorhanden. „Sie wurden von mir im Laufe der Jahre zusammengetragen und laufend den jeweiligen Ansprüchen angepaßt, falls nötig, sogar umgenäht“, so Twaroch über den riesigen Fundus.
Nächstes Projekt
Bühnenpräsenz, Dramaturgie, aber auch Sprache und Stimme werden persönlich von der Intendantin geschult und je nach Bedürfnis an ihr Ensemble weitergegeben. Als nächstes wird „Der zerbrochne Krug“ von Heinrich von Kleist im November aufgeführt.
Mehr Infos unter www.neuestheaterindoebling.at
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