Zinshaus unterm Hammer
Bei der zweiten Wiener Zinshaus-Auktion steht ein Gebäude in der Billrothstraße zum Verkauf.
DÖBLING. Am 14. November versteigern die Immobilientreuhänder Eugen Otto und Oliver Brichard das 1902 errichtete Zinshaus in der Billrothstraße 29. In diesem Haus gibt es zwei Wohnungen, zwei Büros und ein Geschäftslokal. 1975 ist das Dachgeschoß ausgebaut worden, 2007 sind zwei Wohnungen in den beiden obersten Regelgeschoßen über eine Treppe verbunden und zusammengelegt worden.
Niedrige Rufpreise
Neben diesem Gebäude werden sechs weitere Objekte in den Bezirken Leopoldstadt, Favoriten, Rudolfsheim und Ottakring versteigert. Die Organisatoren wollen ein öffentliches und transparentes Verkaufsverfahren für Zinshäuser etablieren.
Für die Billrothstraße 29 und zwei weitere Gebäude liegen die Rufpreise bei rund 1,3 Millionen Euro. "Wir stehen diesen Versteigerungen kritisch gegenüber. Zweck wird wohl sein, möglichst hohe Verkaufspreise zu erzielen", sagt Arbeiterkammer-Präsident Rudi Kaske.
Hohe Renditen
"Ein Käufer wird sich eine hohe Rendite erwarten und versuchen, diese durch hohe Mieten zu erzielen. Dabei besteht die Gefahr, dass Altmieter unter Druck gesetzt werden", erklärt Kaske. "Aufgrund des starken Zuzugs nach Wien und des Mangels einer tauglichen Mietzinsbeschränkung werden regelmäßig gesetzeswidrig überhöhte Hauptmietzinse vereinbart." Eine Lösung sieht er in einer Mietzinsregulierung, die spekulative Käufe unattraktiv machen würde. Somit wären leistbare Wohnungen in Wien sichergestellt.
Zur Sache
Zinshäuser wurden vor 1945 gebaut. Sie sollten Mieterträge erwirtschaften. In Österreich gibt es sie vor allem in Wien, Linz und Graz.
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