Drogen im Spiel
13-Jährige erstickt – Opfer ging freiwillig in Tatwohnung
Neue Details zur grauenvollen Bluttat in Wien-Donaustadt: Die getötete 13-Jährige wurde wohl, nachdem sie freiwillig mitgekommen war, in einer Wohnung festgehalten, misshandelt und erstickt.
WIEN/DONAUSTADT. "Fassungslos und betroffen" gab sich Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) am Dienstagvormittag bei einer Pressekonferenz zum Fall der erstickten 13-Jährigen, die am Samstag in Wien-Donaustadt aufgefunden worden war.
Asylwerber als Verdächtige
Wie berichtet, hatten Zeugen in der Viktor-Kaplan-Straße nahe der Erzherzog-Karl-Straße eine regungslose Frau an einen Baum gelehnt auf einem Grünstreifen gefunden. Reanimationsversuche durch Passanten und die Wiener Berufsrettung blieben erfolglos. Wie die Ermittlungen ergaben, handelt es sich bei der Toten um eine junge Tullnerin. Am Montag wurden zwei Tatverdächtige festgenommen.
Laut Nehammer handelt es sich bei den beiden Verdächtigen um junge Afghanen (16 und 18 Jahre alt), die als Asylwerber nach Österreich gekommen waren. Der ältere sei ein subsidiär Schutzberechtigter, dem nach mehreren Drogendelikten der Schutzstatus aberkannt wurde. Er habe allerdings Einspruch dagegen erhoben, ein Verfahren beim Bundesverwaltungsgericht ist anhängig. Der 16-Jährige habe erst 2021 einen Asylantrag gestellt.
Nehammer richtete klare Worte an die Öffentlichkeit: "Wir haben eine vielfältige Gesellschaft in Österreich, die sich der Rechtsstaatlichkeit, Toleranz und Verfassung verpflichtet. Hier zu bleiben heißt, die Bereitschaft zu haben, sich zu integrieren und an die Gesetze zu halten." Alle, die sich nicht daran halten, müssten damit rechnen, abgeschoben zu werden.
Drogenkonsum
Wiens Landespolizeipräsident Gerhard Pürstl nannte weitere Details zum derzeitigen Ermittlungsstand. Durch Zeugenbefragungen seien die beiden Verdächtige rasch ausgeforscht worden. Das Mädchen dürfte mit den Afghanen bekannt gewesen sein und freiwillig in die Wohnung des 18-Jährigen in unmittelbarer Nähe zum späteren Fundort der Leiche mitgekommen sein. Hierbei dürfte es sich um den Tatort handeln. Vermutlich, so Pürstl, sei dem Mädchen die Droge Ecstasy verabreicht worden, um es gefügig zu machen. Die Ermittler gehen davon aus, dass es zu "Strafhandlungen gegen sexuelle Integrität" kam. Die genauen Umstände des Todes sind noch unklar, genauso wie das Mädchen auf Straße gelangte.
Die Einvernahme der Verdächtigen erfolgt am Dienstag mit Hilfe eines Dolmetschers. Das vollständige Obduktionsergebnis ist noch ausständig, einschließlich des toxikologischen Befunds. Noch nicht klar, ob die Verdächtige allein waren oder ob es weitere Beteiligte geben könnte.
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