Gefahr für Hunde am Hundebadestrand Neue Donau Süd
Steine, schlechte Kennzeichnungen und Angler verderben Hund und Herrl das Badevergnügen.
DONAUSTADT. Der Sommer ist in Wien angekommen und so mancher wünscht sich auch schon wieder Abkühlung. Doch nicht nur Zweibeiner genießen bei diesen Temperaturen eine Erfrischung, auch Hunde schätzen einen Sprung ins kühle Nass der Donau.
Im Sommer besuchen Gabriele und Gerhard Matzinger mit ihrem Hund Papillon regelmäßig den "Hundebadestrand Neue Donau Süd" am Entlastungsgerinne neben der Donaustadtbrücke.
Uferbefestigung
Mitte Mai wurden die drei von einer neuen Uferbefestigung überrascht. "Vorher war hier Schilf und die Grasböschung ist flach abgefallen. Plötzlich aber lagen auf der gesamten Länge der Hundezone riesige Steine. Weder Hund noch Herrl kommen so ins Wasser", wundert sich Gabriele Matzinger. Auf dem knappen Kilometer gibt es nur noch drei Einstiege mit Treppen sowie ein Floß.
Die für den Hundebadeplatz zuständige MA 45 (Wiener Gewässer) infomiert auf Nachfrage der bz, dass die Steine der Uferbefestigung dienen: "Durch den ständigen Wellenschlag wurden hier schon Teile des Ufers ausgeschwemmt. Auch im Fall eines Hochwassers dienen diese Steine dazu, das Ufer zu erhalten."
Schlechte Kennzeichnung
Ein weiteres Problem stellen für Familie Matzinger die Fahrradfahrer und Skater dar, die wohl aufgrund der eher unauffälligen Beschilderung unten am Ufer entlangfahren. "Die flitzen da mit einem Tempo durch und schimpfen auch noch darüber, dass die Hunde nicht angeleint sind. Niemandem ist bewusst, dass man sich in einer Hundezone befindet", so Gerhard Matzinger. Das Hundezonenschild an den Eingängen verschwimmt durch seine grüne Farbgebung mit dem Hintergrund, die Bodenmarkierung ist unauffällig und teilweise abgefahren.
Für die MA 45 sind die Markierungen ausreichend: "Die Hundeauslaufzone ist beschildert, mit Bodenmarkierungen gekennzeichnet und mit Rundholzpflöcken begrenzt. Die Euro-Velo-Radwegführung läuft oben auf der Dammkrone."
Kein Verbot für Fischer
Neben den Rasern stellen Angler die wohl größte Gefahr für Vierbeiner an dem eigens für sie geschaffenen Badeplatz dar. "Gerade an schönen Wochenenden ist das Ufer hier zugepflastert mit Fischern, die mit Zelten und Ruten mehrere Laufmeter einnehmen und den Hunden und Hundehaltern die Schattenplätze wegnehmen", ärgert sich Gerhard Matzinger. Die transparenten Angelschnüre und -haken würden außerdem ein unsichtbares Verletzungsrisiko für im Wasser herumtollende Vierbeiner darstellen.
Doch auch hier winken die Wiener Gewässer ab: "Fischen ist mit gültiger Fischereikarte überall an der Neuen Donau erlaubt. Der Fischerverband führt außerdem regelmäßige Kontrollen durch."Einzig bei dem Hinweis auf den miserablen Zustand der vorhandenen Bänke zeigt man sich einsichtig und betont, dass man diese Information gleich intern zur Behebung weitergeleitet habe.
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