Photovoltaik-Anlage
Sonnenstrom mit Mäährwert
5.200 Haushalte werden mit Strom von Donaustadts Photovoltaik-Anlage versorgt.
DONAUSTADT. Ab Dezember versorgt Österreichs größte Photovoltaikanlage 5.200 Haushalte mit Ökostrom. Errichtet wird diese von Wien Energie in der Donaustadt auf einer ehemaligen Schotterdeponie der Stadt. Gemeinsam mit der städtischen Müllabfuhr (MA 48) und dem Forst- und Landwirtschaftsbetrieb der Stadt Wien (MA 49) wird seit Baubeginn fleißig gearbeitet.
Das 11,5-Megawatt-Solarkraftwerk spricht für Wien als Klimamusterstadt. Ein kuscheliges Detail am Rande: Die 12,5 Hektar große Fläche dient gleichzeitig als Grünland für 150 Jura-Schafe. Denn auf dem „Schafflerhof“ wird umweltfreundlicher Strom erzeugt und Landwirtschaft betrieben.
Strom für Wiens Haushalte
Insgesamt wird die Photovoltaik-Anlage im Jahr 13 Gigawattstunden Sonnenstrom erzeugen. Gleichzeitig werden dabei 4.500 Tonnen CO₂ eingespart. Zum Vergleich: Das entspricht mehr als 3.300 Erdumrundungen mit einem Auto. Bereits Ende des Jahres soll die Inbetriebnahme erfolgen. Neben klassischen Photovoltaikmodulen werden auch 500 doppelseitige Module verbaut. Diese werden senkrecht und in Ost-West-Ausrichtung errichtet. Zwischen den Modulreihen soll die Fläche sinnvoll genutzt werden.
Der Anbau von Getreide oder Gemüse und die Bewirtschaftung mit Traktoren wie auf einem normalen Feld wird ermöglicht. Als Vorbild der Anlage dient jene, die Wien Energie bereits im Vorjahr in Guntramsdorf errichtet hat. Der Anlagenteil an der Schafflerhofstraße ist nun knapp zehnmal so groß. "Hier zeigen wir, dass auch Freiflächenanlagen optimal in das Klimaschutzkonzept passen, wenn man sie schonend gestaltet“, meint Wien-Energie-Geschäftsführer Michael Strebl.
Wandernde „Rasenmäher“
Zwischen den 25.780 Photovoltaik-Modulen werden die Jura-Schafe weiden. Ackerbau ist ebenso angedacht. Die PV-Anlage ist als Agrar-Photovoltaik konzipiert. Die Schafe werden von April bis Oktober im Einsatz sein und die Fläche beweiden. Sie werden als wandernde „Rasenmäher“ den maschinellen Grünschnitt ersetzen. Dadurch wird Staubentwicklung und Steinschlag vermieden, was bei einer herkömmlichen Mahd passieren kann. Zusätzlich wird der Boden geschont und natürlich gedüngt, das führt wiederum zu mehr Artenvielfalt unter dem Sonnenkraftwerk.
Um den Schafen eine optimale Weidefläche zu bieten, werden spezielle Vorkehrungen getroffen: Weidesaat wird ausgesät, die Photovoltaik-Module werden leicht erhöht montiert und sämtliche elektrische Komponenten gut geschützt. Die Module dienen den Schafen als Schutz vor Sonne und Wind, ein zusätzlicher Unterstand ist nicht notwendig. Betreut werden die fleißigen Schafe von ihrem Schäfer, der täglich nach den Tieren schaut.
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