Donaustadt
Vorsicht vor Wildschweinen in der Lobau
Wildschweine werden in der Donaustadt immer mehr zum Problem: Sie wagen sich häufig in bewohntes Gebiet vor und können so zur Gefahr etwa für Autofahrer werden. Die Stadt versucht nun, die Tiere mit Lebendfallen zu fangen. Mit Lebendfallen will der Forstbetrieb MA 49 nun die Wildschweinpopulation in der Donaustadt reduzieren.
Auch in der Lobau gibt es immer mehr Wildschweine. Wir wollten wissen, wie gefährlich die Tiere sind.
DONAUSTADT. Stellen Sie sich vor, Sie machen einen gemütlichen Spaziergang durch die herbstliche Lobau und plötzlich kommen Ihnen mehrere Wildschweine entgegen. Für einen 17-Jährigen wurde so eine Begegnung in der Kaposigasse vor Kurzem gefährliche Realität. Gleich fünf Wildschweine griffen den Jugendlichen, der sich nur mit einem Sprung über einen Zaun retten konnte, an.
Laut Forstdirektor Andreas Januskovecz kommen solche Attacken durch Wildschweine zwar selten vor, für den Fall der Fälle rät er jedoch zur Ruhe: "An sich sind die Tiere zwar nicht gefährlich, im besiedelten Gebiet fühlen sich Wildschweine aber oft bedroht, was sie dann aggressiv macht. Sollte man einem Wildschwein begegnen, bitte Ruhe bewahren und sich langsam von dem Tier entfernen." Tatsache ist, dass die Anzahl von Wildschweinen in ganz Wien und insbesondere am Stadtrand, wie der Lobau, deutlich gestiegen ist.
Klimawandel als Grund
Ein Grund für die steigende Population ist auch hier der Klimawandel, wie Januskovecz bestätigt: "Die Bachen bekommen durch das wärmere Klima früher ihre Jungen und es überleben auch mehr." Warum sich immer mehr Wildschweine nicht nur in Wäldern aufhalten, sondern bis in die Gärten der Bewohner vordringen, erklärt der Forstdirektor so: "Das leicht zugängliche Nahrungsangebot in menschlicher Nähe lockt immer mehr Wildschweine in urbane Bereiche. Obstgärten, Komposthaufen aber auch das achtlose Wegwerfen von Essensresten oder stehen gelassenes Hunde- und Katzenfutter im Freien sind eine Einladung für die Tiere." Aktives Füttern der Tier sollte man dringend unterlassen!
Damit die Anzahl nicht zu sehr ansteigt, wurden die Wildschweine bereits im vergangenen Jahr mit Lebendfallen eingefangen. Dabei handelt es sich um Kastenfallen, die mit Ködern bestückt werden. "Löst ein Wildschwein die Falle aus, erfolgt automatisch eine Meldung per SMS an das Team der Wildtierhotline der Stadt Wien. Dutzende Wildschweine konnten damit schon gefangen werden", so Januskovecz. Die eingefangenen Tiere werden in den Wienerwald gebracht.
Jagd auf die Tiere
Wien hat 32, von der Behörde ausgewiesene Jagdgebiete, in denen unter anderem auch Jagd auf Wildschweine gemacht wird. Hier gelten jedoch strenge Regeln: "Die Jagd darf grundsätzlich nicht von Privatpersonen ausgeübt werden, sofern sie nicht die Legitimation zur Jagdausübung gemäß § 48 Wiener Jagdgesetz haben."
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