Unterwasserpflanzen-Mahd
Saisonstart für die Mähboote in der Alten Donau
Vereinzelt gibt es ein paar Wiener die sich bei diesen Temperaturen schon in die Donau oder andere Gewässer trauen. Passend dazu starten die Mähboote der Stadt Wien die Mahd der Unterwasserpflanzen in der Alten Donau.
FLORIDSDORF/DONAUSTADT. Die Mähboote in der Alten Donau starten heute in die neue Saison und garantieren mit der Unterwasserpflanzen-Mahd ein ungetrübtes Badevergnügen. Ab heute sind 15 Amphibienmähboote, zwei Sammelboote und weitere Begleitboote wieder auf der Alten Donau unterwegs. Das vor drei Jahren neu eingeführte Mähmanagement der MA 45-Wiener Gewässer hat sich bestens bewährt.
"Die sogenannten Makrophyten sind für die so gute Wasserqualität in der Alten Donau unerlässlich, bei Badegästen und Bootsfahrern sind sie nicht wirklich beliebt. Daher sorgen wir mit einem ausgeklügelten Mähmanagement dafür, dass die Wasserqualität top bleibt und wir für die Badegäste auch im kommenden Sommer wieder ungetrübtes Freizeitvergnügen garantieren können“, erklärt die für die Wiener Gewässer zuständige Stadträtin Ulli Sima (SPÖ).
Steigendes Pflanzenwachstum
2020 wurden insgesamt rund 2.600 Tonnen Wasserpflanzen aus der Alten Donau geholt, das entspricht in etwa dem Wert vom Jahr 2019. 2018 erreichte das Pflanzenwachstums in der alten Donau seinen Höhepunkt. Seit je her setzt die Stadt Wien auf ein neues Mähmanagementkonzept. Dafür wurden neue Amphibienmähboote angeschafft. Durchgeführt werden die Mäharbeiten von geschulten Kräften der Fachabteilung Wiener Gewässer.
Seit etwa sechs Jahren wachsen die Unterwasserpflanzen in der Alten Donau stark, was sich an den Gesamtmengen des aus dem Wasser geholten Mähguts zeigt: Die Entnahmemenge betrug 2012 nur rund 72 Tonnen in der gesamten Mäh-Saison. Im Gegensatz dazu war sie 2016 bereits auf 2.100 Tonnen angestiegen und im Jahr 2018 gab es mit 3.350 Tonnen einen Rekordwert.
2019 und 2020 fielen die Mengen wieder ab, blieben aber dennoch mit 2.700 bzw. 2.600 Tonnen hoch. Das Wachstum hat die MA45 in den Griff bekommen und mäht stets konsequent. Das gesamte Mähgut wird anschließend ins Kompostwerk Lobau gebracht, zu Bio-Kompost verarbeitet und unter dem Namen „Guter Grund“ bei den Wiener Mistplätzen verkauft.
Verpackung aus Pflanzen
2020 wurden insgesamt rund 2.600 Tonnen Wasserpflanzen aus der Alten Donau geholt. Die Pflanzen können innerhalb von nur vier Wochen bis zu zwei Meter wachsen und müssen regelmäßig abgeerntet werden. Das gesamte Mähgut wird anschließend ins Kompostwerk Lobau gebracht, zu Bio-Kompost verarbeitet und dann unter dem Namen „Guter Grund“ bei den Wiener Mistplätzen verkauft. Die Pflanzen haben auch noch einen anderen Nutzen.
Forscher an der Universität für Bodenkultur Wien (Boku) haben das große Potential der Makrophyten erkannt und nutzen können: Aus den Wasserpflanzen wurde Verpackungsmaterial hergestellt. Hinter dem Projekt stehen Armin Winter, Marco Beaumont, Patrick Geiger, Stefan Veigel sowie Thomas Rosenau und Wolfgang Gindl-Altmutter. Dafür wurden sie mit dem "Energy Globe Award Niederösterreich" ausgezeichnet.
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.