Rapper Slomo im Interview: "Die Donaustadt hat einfach alles was man braucht"
Der Sänger und Rapper David "Slomo" hat mit seinem Song "Mein Block" über die Donaustadt großen Erfolg in den sozialen Medien. Doch er singt nicht nur über die Donaustadt, sondern rappt auch über Wien. Außerdem arbeitet er gerade an seinem ersten Album. Wir waren mit Slomo in seinem Lieblingsbezirk und haben über die Donaustadt, sein Album und ihn selbst gesprochen.
DONAUSTADT. Warum ein Rap über die Donaustadt, was gefällt dir so am 22. Bezirk?
DAVID SLOMO: Die Donaustadt hat einfach alles was man braucht. Ich sage immer, wenn sich die Donaustadt von der ganzen Welt abspalten würde, würden wir trotzdem überleben. Es gibt hier einerseits die modernen Hochhäuser und andererseits aber auch wunderschöne ruhige Plätze so wie hier an der Donau. Mir gefällt eben genau diese Schönheit, die es sonst so fast nirgends gibt.
Was ist dein Lieblingsplatz im 22. Bezirk?
Bei der Alten Donau. Das ist ein sehr ruhiger Ort, wo ich immer nachdenke und emotional werden kann.
Wie kam dein Song über die Donaustadt bei den Leuten an?
Ich denke bei den Donaustädtern gut, bei den anderen Bezirken vielleicht eher nicht so. Die finden schließlich ihren Bezirk wahrscheinlich besser. Im Endeffekt aber gut, da das Lied sogar der Bezirksvorsteher auf Facebook geteilt hat, was mich natürlich sehr gefreut hat.
Der Donaustadt-Song ist ja sehr an Sidos Lied angelehnt. Ist Sido für dich ein Vorbild?
Ich würde eher sagen, dass ich mehr das Gegenteil von ihm bin. Sido ist der härtere Typ. Wir haben uns bevor wir das Video auf Facebook gestellt haben ja auch lustig gemacht, dass jetzt ein ganz harter Song kommt. Im Endeffekt war es ja genau das Gegenteil und so bin ich auch einfach.
Du hast jetzt auch schon einen Song über Wien, kannst du dir vorstellen Lieder über andere Bezirke zu schreiben?
Ich denke nicht. Zu den anderen Bezirken habe ich ja keine Verbindung.
Dein Rap über die Donaustadt ist ja eine Art Liebeserklärung an den Bezirk, während du beim Wien-Lied doch auch einige Schwachstellen klarstellst. Was würdest du an Wien verändern, wenn du könntest?
Kritik gibt es in der besten Beziehung und gehört einfach dazu. Aber ich liebe Wien genau so wie es ist. Ich mag auch die Macken und das "Grantige". Deshalb würde ich nichts verändern wollen.
Deine Lieder sind alle sehr kurz. Ist das ein Stilmittel für dich?
Die Songs, die ich auf Facebook poste, sind auch nur Songs für den "Slomo-Sonntag" auf Facebook. Auf Facebook scrollt man einfach herum, da braucht man keine langen Videos und deshalb sind die Songs auch nur eine Minute lang. In Wahrheit mache ich aber auch richtige Songs, die länger dauern und ernster sind.
Wann und vor allem was kann man sich bei deinem ersten Album erwarten?
Das Album wird Ende Oktober rauskommen. Erwarten kann man sich eher etwas ernstere Lieder, als die Facebook-Songs. Klar werden hier genauso ironische Texte sein, weil mich das ausmacht, aber es wird auf jeden Fall ernster. Mit dem Album kommen Pop-Lieder aus einer Mischung von Rap und Gesang. Etwas Neues und Frisches für Österreich, das es so noch nicht gibt.
Seit wann gibt es deine Band?
Meine Band, die "Slominions", wie ich sie immer nenne, gibt es jetzt seit zwei Jahren. Ich selbst mache jetzt seit sechs oder sieben Jahren Musik.
Wann kann man euch in nächster Zeit live hören?
Wir treten beim Hirschstettner Kirtag am 25. Mai auf. Dort sind wir um 20 Uhr zu hören.
Wen oder was möchtest du mit deinen Songs erreichen?
Meine Zielgruppe besteht aus allen die Ohren haben. Die Facebook-Songs sind für mich eher ein sarkastisches Ventil. Ich rede nicht sehr viel über Emotionen und mit Hilfe der Musik fällt mir das leichter. Oder wenn ich mich über die Politik ärgere, dann verpack ich das in einen Song und bringe den am "Slomo-Sonntag" auf Facebook, anstatt darüber lange zu diskutieren. Meine Album-Songs hingegen sind eher etwas ernster. Da geht es um die typischen Themen wie Liebe, Trauer. Ich wandle meine Gefühle eben gerne in Text und Melodie um und möchte, dass ich die Leute mit diesen Emotionen erreichen kann und dass, sie sich hinein fühlen können.
Was sind für deine nächsten Projekte?
Definitiv das Album. Es ist witzig, ein Tag nach dem Donaustadt-Lied startete die Arbeit für mein erstes Album. Ich werde mich auf jeden Fall sehr hineinsteigern und möchte das es das Beste wird, was die Donaustadt gesehen hat. Für Facebook möchte ich weiterhin für den "Slomo-Sonntag" jeden Sonntag ein Lied machen.
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.