Wasserverband Wulkatal
"Das WC ist kein Mistkübel!"

- Der Wasserverband Wulkatal hat gemeinsam mit der ARGE Abwasser Burgenland die Kampagne „Mein WC ist kein Mistkübel!“ gestartet, um das Bewusstsein der Menschen für diese Problematik zu wecken.
- Foto: Anna Stückelschweiger
- hochgeladen von Franz Tscheinig
EISENSTADT/MATTERSBURG (ft). Um Menschen davon abzuhalten, Abfälle über ihre Toilette zu entsorgen, hat der Wasserverband Wulkatal gemeinsam mit der ARGE Abwasser Burgenland die Kampagne "Das WC ist kein Mistkübel!" ins Leben gerufen. Ein nicht geringer Prozentsatz der Bevölkerung sehe das WC "leider noch immer als ideale Möglichkeit, verschiedene im Haushalt anfallende Abfälle bequem (und anonym) zu entsorgen", beklagt Johann Lotter, Obmann des Wasserverbandes Wulkatal.
Nur drei Stoffe erlaubt
Lediglich drei Stoffe dürfen in der hauseigenen Toilette entsorgt werden: Flüssige und feste menschliche Ausscheidungen sowie Toilettenpapier. Sämtliche anderen Abfälle verursachen Umweltschäden und führen zu erheblichen Betriebsproblemen im Kanal sowie auf der Kläranlage. "Und diese zusätzlichen Kosten für Wartungs- und Reparaturarbeiten und für die Entsorgung dieser Abfälle (250.000 kg pro Jahr) muss jeder von uns mittragen."
Großes Problem: Hygienartikel
Ein großes Problem würden vor allem Hygieneartikeln darstellen. "Feuchttücher, Binden, Tampons, Slipeinlagen, Windeln, Inkontinenzartikel, Kondome, Wattestäbchen und Zahnseide gehören in den Restmüll und nicht ins WC. In Verbindung mit Altspeisefetten bilden sich reißfeste Zöpfe, die letztendlich Abwasserpumpen und Kanalrohre verstopfen und damit zu einem Rückstau von Abwasser in Häuser bzw. zu einem Austritt von Abwasser in ein Gewässer führen", warnt der Verband.
Auch Küchenabfälle, Speisereste, verdorbene Lebensmittel hätten im Kanal nichts verloren – "sie locken lediglich Ratten an, die dann mühsam bekämpft werden müssen". Altmedikamente, Lösungsmittel und sonstige Problemstoffe dürften ebenso keinesfalls über das WC entsorgt werden.
Fakten:
Der WV Wulkatal entsorgt die Abwässer von 24 Gemeinden in den Bezirken Mattersburg und Eisenstadt mit insgesamt 54.000 Einwohnern. Das Abwasser wird über rund 500 km Hausanschlusskanäle, 410 km Ortskanäle und 90 km Transportkanäle zur Zentralkläranlage in Wulkaprodersdorf geleitet. Die Abwasserableitung erfolgt vorwiegend im Mischsystem im freien Gefälle. 12 Pumpstationen sowie 25 Regenüberlaufbecken und Kanalspeicher sorgen dafür, dass auch bei Regenereignissen das Abwasser weitgehend zur Kläranlage gelangt. Die Zentralkläranlage hat eine Kapazität für 110.000 Einwohnergleichwerte und reinigt das Abwasser mechanisch, chemisch sowie vollbiologisch.


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