RE/MAX-Immospiegel
Die Lage am Immobilienmarkt

- <f>Daniela Weiss</f>, Geschäftsführerin von RE/MAX STYLE, RE/MAX P&I und RE/MAX Limes
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Der RE/MAX-ImmoSpiegel für's 1. Halbjahr 2019 zeigt eine Seitwärtsbewegung am heimischen Markt – nahm das Burgenland und Niederösterreich unter die Lupe
Die Situation im Burgenland
„Die Verkaufszahlen sind erstmals seit Jahren nicht gestiegen. Die Abflachung wurde von uns prognostiziert und hat sich bereits im zweiten Halbjahr des Vorjahres abgezeichnet. Es war abzusehen, dass das ständige Wachstum irgendwann einmal eine Verschnaufpause braucht,“ sagt die Geschäftsführerin von RE/MAX STYLE, Mag. Daniela Weiss. „Dass es sich dabei um keinen Einbruch handeln wird, zeigt die Tatsache, dass im ersten Halbjahr in sechs von neun Bundesländern der Trend noch immer nach oben zeigt. Wien, die Steiermark und Kärnten die im ersten Halbjahr schwächelten, haben erst im Vorjahr neue Wachstumsrekorde hingelegt.“
Eisenstadt legt stark zu
Das Burgenland zählt zu den Gewinnern, wenn es nach dem Immobilienmarkt im ersten Halbjahr 2019 und den Analysen der RE/MAX-Experten geht: 188 mehr verbücherte Immobilienverkäufe als 2018 ergeben in Summe 3.367 und einen Zuwachs von +5,9 %. Das ist prozentuell der höchste unter allen Bundesländern. In den Geldbörsen der burgenländischen Immobilienverkäufer hat sich das nicht im selben Umfang niedergeschlagen. 299 Mio. Euro sind um -9 Mio. Euro weniger als beim Rekordergebnis zuletzt.
Die Zahlen im Burgenland
Eisenstadt (Stadt + Umgebung + Rust) registrierte 670 neue Immobilieneigentümer (+9,3 %). Auch der Markt in Neusiedl hat zugelegt, nämlich auf 648 Verbücherungen (+11,3 %). Der Bezirk Oberwart liegt mit 555 Verbücherungen um -6,2 % hinter dem Vorjahr und muss die geringsten Transaktionszahlen seit 2014 zur Kenntnis nehmen. Der Bezirk Oberpullendorf dagegen steigerte auf 460 Verkäufe (+18,9 %), ebenso Mattersburg auf 373 (+18,0 %). Dem Bezirk Güssing dagegen fehlen mit 445 Deals -1,5 % und Jennersdorf mit 216 Verkäufen -8,9 % auf die Werte des Vorjahres.
Auf und ab in den Regionen
Wertmäßiges auf und ab
Wertmäßig geht es in den burgenländischen Bezirken auf und ab: Während Eisenstadt mit +39 Mio. Euro Umsatz auf 114 Mio. Euro nahezu explodiert, landet Mattersburg nach einem einmaligen Höhenflug aufgrund zweier großer Gewerbeobjekte im Vorjahr heuer mit einem Minus von 36 Mio. Euro wieder knapp über dem Niveau der Vorjahre bei 32 Mio. Euro. Dem Bezirk Oberwart fehlen -33,4 % auf das letzte (Rekord-)Ergebnis. 26 Mio. Euro sind trotzdem das drittbeste Ergebnis seit jeher. Schmerzlich auch der Einbruch in Güssing. 15 Mio. Euro sind ebenfalls nur das drittbeste Halbjahresresultat im Verlauf der Jahre (-35 % zu 2018). Doch die Bezirke Neusiedl mit +4,6 % auf 73 Mio. Euro, Oberpullendorf mit +6,8 % auf 22 Mio. und Jennersdorf mit +36,6 % federn die Ergebnisse wieder ab.
Die Situation in Niederösterreich
Mit 64.171 Verbücherungen im ersten Halbjahr hatten die Grundbuchsämter das zweitstärkste Jahr der Geschichte zu bewältigen. „Die Verkaufszahlen sind erstmals seit Jahren nicht gestiegen. Die Abflachung wurde von uns prognostiziert und hat sich bereits im zweiten Halbjahr des Vorjahres abgezeichnet. Es war abzusehen, dass das ständige Wachstum irgendwann einmal eine Verschnaufpause braucht,“ sagt die Geschäftsführerin von RE/MAX Limes, Mag. Daniela Weiss. „Dass es sich dabei um keinen Einbruch handeln wird, zeigt die Tatsache, dass im ersten Halbjahr in sechs von neun Bundesländern der Trend noch immer nach oben zeigt.“
300 Verkäufe mehr in Niederösterreich
Die Grundbuchgerichte in NÖ verzeichneten heuer zwischen Jänner und Juni +294 Verbücherungen mehr als 2018 und erreichten so die höchste absolute Steigerung unter allen Bundesländern und einen neuen Halbjahresrekord: nämlich 13.101 Transaktionen. Das ist eine Steigerung zum Vorjahr von +2,3 %. Im Fünfjahresvergleich beträgt das Plus +51,2 %. Wertmäßig erreicht NÖ laut RE/MAX ImmoSpiegel erstmals seit 2015 wieder mehr als die Hälfte des Wiener Umsatzes: 2,36 Mrd. Euro sind um +5,5 % mehr als im Vorjahr.
Baden baut Führung aus
Der Bezirk Baden – bereits 2018 Spitzenreiter – hat auch 2019 kräftig (+103) an Verkäufen zugelegt: 1.257 Verbücherungen im Halbjahr (+8,9 %) vergrößern den Abstand zu Gänserndorf (1.062 Verkäufe, -3,1%) und Tulln, das erstmals an der 1.000er Marke kratzt (981, +6,5 %). Mödling rangiert knapp dahinter mit 974 (-7,4 %), noch vor St. Pölten-Land (879, +4,3 %) und Korneuburg (862, +4,1 %). Mistelbach legt um +5,6 % zu (792), dagegen Krems (Stadt und Land) sogar um +15,9 % auf 774 Immobilienverkäufe. Damit rutscht Wiener Neustadt trotz Wachstum (+6,7 %) mit 746 im Ranking nach unten, ebenso Bruck/Leitha mit 726 Objektverkäufen (-18,0 %). Mit Respektabstand folgen die Bezirke Neunkirchen (604; +3,4 %), Hollabrunn (595, +0,8 %) und Amstetten mit Waidhofen/Ybbs (536, -4,3 %). Der Bezirk Melk legte 2019 um +3,1 % auf 465 Verkäufe zu, die Stadt St. Pölten sogar um +27,3 % auf 340 Einheiten. Dahinter folgen die Bezirke Zwettl mit 325 Verbücherungen (+13,2 %), Gmünd mit 292 (-2,7 %) und Waidhofen/Thaya mit 273 (+6,2 %). Das Schlusstrio führt Horn mit 259 Transaktionen (-6,8 %) an, vor Scheibbs mit 228 (+10,1 %) und Lilienfeld mit 131 Verkäufen (+0,8 %). In Summe liegt die Anzahl der Immobilienverkäufe in sechs Bezirken Niederösterreichs hinter dem Vorjahr und in 15 Bezirken darüber. Wertmäßig haben zwölf Bezirke zugelegt.
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