Projekt Fertörakos
Gericht kippt Umweltverträglichkeitsstudie
Ein Gericht in Györ (Ungarn) hat eine Umweltbetriebsgenehmigung für das geplante Großprojekt in Fertörakos am Neusiedler See gekippt. Wie es mit Vorhaben weitergeht, ist unklar.
FERTÖRAKOS. Gegen das Bauprojekt auf ungarischer Seite in Fertörakos gab es massiven Widerstand von Umweltorganisationen. Im Juli 2022 gab es eine überraschende Wende: Das Projekt wurde vorerst gestoppt. Geplant waren unter anderem ein Jachthafen, ein Hotelkomplex, ein Fußballplatz, eine Sporthalle und ein Parkhaus. Die Projekt-Ausschreibung sei aufgrund fehlender Mittel gescheitert.
Zuletzt von 77 Hektar die Rede
Daraufhin wurde eine Überprüfung und Neuplanung des Projekts angekündigt. Die Verantwortung für das Projekt leigt mittlerweile beim Ministerium für Bau und Verkehr. Die staatliche Betreibergesellschaft wurde aufgelöst. Im Dezember wurde die umweltrechtliche Betriebsgenehmigung für das Tourismusprojekt erteilt. Zuletzt war davon die Rede, dass das Projekt 77 Hektar umfassen sollte. Aktuell ist das Gelände noch großflächig abgesperrt.
Teilerfolg
Das Gericht in Györ wies jetzt das Regierungsamt des Komitats Györ-Moson-Sopron an, die Umweltverträglichkeitsstudie für das Projekt zu widerrufen und ein neues Verfahren durchzuführen. Greenpeace und der ungarische Verein "Freunde des Neusiedler Sees" sprachen von einem "wichtigen Erfolg"“, um das Projekt zu verhindern.
Ein ungarisches Bezirksgericht entzieht dem Mega-Projekt in Fertörakos die Betriebsgenehmigung. Für die GRÜNEN dies- und jenseits der Grenze, die seit Jahren gegen die großflächige Verbauung gemeinsam mit dem Verein "Freunde des Neusiedlersees" protestierten, ist das ein wichtiger Teilerfolg. Man werde aber die Arbeit fortsetzen, bis die Regierung das Projekt vollständig überdenke.
Freude auch bei den Grünen
Erfreut über den "Etappensieg" zeigten sich auch die burgenländischen Grünen. "Während die Landesregierung dem Projektverlauf einfach nur unkritisch zusah, steigerten wir den Druck auf Ungarn: Mit Anfragen im Europäischen Parlament, öffentlichen Protestaktionen mit dem EU-Abgeordneten Thomas Waitz und Vereinen der Freunde des Neusiedler Sees", zeigt sich die GRÜNE Landessprecherin Regina Petrik zufrieden. Der Druck auf EU-Ebene habe zunächst zu einem Stopp der EU-Gelder geführt und auch Klimaschutzministerin Leonore Gewessler zeigte ihre kritische Haltung gegenüber ihrem ungarischen Amtskollegen – vor allem wegen der massiven Bodenversiegelung direkt am Seeufer.
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